© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/07 15. Juni 2007

WIRTSCHAFT
Der schwere Stand liberaler Politik
Klaus Peter Krause

Den Wert der Freiheit erkennen zu viele erst dann, wenn sie abhanden gekommen ist. Ist sie noch dabei, abhanden zu kommen, nehmen es zu viele nicht früh genug wahr. Freiheit geht meist auf schleichende Weise verloren. So wähnen sich viele noch frei, und haben an Freiheit doch schon verloren. Denn was man an Freiheit glaubt zu besitzen, gilt als selbstverständlich, verführt zur Trägheit, Gefahr wahrzunehmen, weil (scheinbar) nicht aktuell, und wird daher nicht rechtzeitig verteidigt. Wie man Freiheit bewahrt, wie man sie herstellt, wo sie noch nicht oder nicht mehr besteht und wie umfassend notwendig Freiheit für das Gedeihen von Wirtschaft und Gesellschaft, für Wohlstand und Glücklichkeit von Land und Volk ist, das zu vermitteln hat sich die Berliner Friedrich A. von Hayek-Gesellschaft auf ihre Fahne geschrieben.

Um liberale Vorstellungen und um die auch vom Staat bedrohte Freiheit geht es daher auch stets auf den Jahrestagungen der Gesellschaft wie voriges Wochenende in Potsdam. So stellte Thomas Petersen vom Institut für Demoskopie Allensbach vor, worin repräsentativ befragte Bürger den Wert der Freiheit sehen: ob in der Freiheit von Armut, ob in der Freiheit, leben zu können, wie man will, oder in der Freiheit zur Selbstverantwortung. Auch, ob sie der Freiheit oder der Gleichheit als sozialer Gerechtigkeit den Vorrang geben. Wie stark ihr Wunsch nach sozialer Sicherheit ist. Worum sich der Staat alles kümmern soll. Ob Marktwirtschaft sozial ungerecht ist. Wie stark der Wunsch nach staatlicher Kontrolle ist. An zumindest einigen Ergebnissen zeigt sich, wie unterschiedlich die Vorstellungen von Freiheit sind und daß Freiheit und liberale Politik einen immer schwereren Stand haben - im heutigen Ostdeutschland stärker als im Westen.


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