© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 21/07 18. Mai 2007

UMWELT
Mit Nachtsichtgeräten gegen Vogeljäger
Volker Kempf

Zu den Dingen, die Naturschützer alle Jahre wieder beschäftigen, zählt der massenhafte Vogelmord auf Zypern, der mit Leimruten und Netzen erfolgt. Das ist nicht nur illegal, sondern auch besonders qualvoll. An den Leimruten zappeln die Vögel und schlagen mit ihren Flügeln, bis sie verenden. In ausgelegten Netzen sich zu verfangen, ist für die Vögel ein kaum angenehmerer Tod. Immerhin gibt es positive Nachrichten. Das Vogelschutz-Komitee (VsK) berichtet, mit zahlreichen Fotos belegt, von seinem durch Spenden möglich gewordenen Einsatz gegen die Vogelmörder und deren hinterhältige Fanggerätschaften. Über 5.500 Leimruten konnten unschädlich gemacht sowie 45 große Netze entfernt werden. Hunderttausenden Vögeln konnte somit geholfen werden. Sie werden damit teilweise auch wieder in unseren Gärten landen und singen können. Sieben Vogelmörder konnten sogar der Polizei übergeben werden. Strafe muß schließlich sein, auch bei Tierquälerei.

Doch der Kampf gegen die Wilderer, für die der Vogelmord eine Einnahmequelle ist, gewinnt eine neue Qualität. Die Vogelfängeraktivitäten werden in die Nacht verlegt, Vogelschützer tätlich angegriffen. Gespannt darf man im aktuellen Rundbrief lesen, was sich das VsK in dieser Phase des Konflikts nun einfallen läßt: Weitere Nachtsichtgeräte müssen her (Stückpreis: 1.225 Euro). Durch diese einst geheime Militärtechnik bemerken die Vogelschützer heranschleichende Personen. Diesem Kampfesmut für eine gute Sache gebührt Respekt und Unterstützung (Spendenkonto: 48301535, Sparkasse Göttingen, Bankleitzahl: 260 500 01). Möge der nächste VsK-Rundbrief viele Erfolgsmeldungen beinhalten. Man darf weiterhin gespannt sein.


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