© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 18/07 27. April 2007

Meldungen

Berlin beteiligt sich an Kosten für Schloßaufbau

BERLIN. Berlin wird sich an den Baukosten für die Wiederbebauung seines ehemaligen Schloßgeländes beteiligen. Das Land werde im sogenannten Humboldt-Forum eine Fläche von rund 5.000 Quadratmetern nutzen und dafür 32 Millionen Euro zahlen, kündigte der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Montag dieser Woche an. "Das, was wir selber nutzen, werden wir auch selbst bezahlen." Momentan stehen auf dem Areal gegenüber der Museumsinsel in Berlin-Mitte noch die Überreste des Palastes der Republik aus DDR-Zeiten. Er wird zur Zeit abgerissen. Der Neubau in den Umrissen des 1950 an dieser Stelle gesprengten Stadtschlosses soll insbesondere der Stiftung Preußischer Kulturbesitz zur Verfügung gestellt werden. Sie will im Humboldt-Forum ihre außereuropäischen Sammlungen zeigen, die bisher im Stadtteil Dahlem untergebracht sind. Noch unklar ist, ob im Berliner Teil des Humboldt-Forums die Zentral- und Landesbibliothek oder die wissenschaftlichen Sammlungen der Humboldt-Universität unterkommen werden. Insgesamt werden für den 50.000 Quadratmeter großen Neubau 480 Millionen Euro veranschlagt. Ein privater Förderverein hatte bereits 80 Millionen Euro für die Wiedererrichtung der historischen Schloßfassade in Aussicht gestellt. Das Kabinett werde im Mai über Planung und Finanzierung entscheiden, erklärte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee (SPD). Im Spätsommer solle ein internationaler Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden. Der Minister rechnet mit einem Baubeginn im Jahr 2010. Drei Jahre später soll das Humboldt-Forum dann geöffnet werden.

 

"Das bedrohte Wort": Wettbewerb verlängert

BERLIN. Der internationale Wettbewerb "Das bedrohte Wort" wird bis zum 15. Mai verlängert. "Es sind bereits mehr als 3.000 Wörter eingegangen und noch immer erreichen mich täglich viele schöne Begriffe", erklärte der Initiator Bodo Mrozek in Berlin. Der Autor plant, die besten aussterbenden Wörter und Begründungen in einem Buch zu veröffentlichen, und will mit der Verlängerung den Teilnehmern ausreichend Gelegenheit geben, ausführliche Begründungstexte einzureichen. Über das schönste bedrohte Wort entscheidet eine international besetzte Jury. Ihr gehören der in Leipzig geborene Schriftsteller Jakob Hein an, die Wiener Autorin Eva Menasse, der Schweizer Kritiker Michael Angele und der Germanist Marco Scheider, der bei der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften mit der Fortführung des Deutschen Wörterbuchs der Brüder Grimm betraut ist. Hauptpreis ist der sogenannte "Käseigel", eine von der Künstlerin Laura Kikauka als Unikat gestaltete Trophäe. Bedrohte Wörter seien "Begriffe, bei denen man aus einem triftigen Grund davon ausgehen muß, daß sie schon kommenden Generationen nichts mehr sagen werden", so Mrozek. In seinem Bestseller "Lexikon der bedrohten Wörter" hat Bodo Mrozek rund 600 Wörter versammelt, Band 2 erschien kürzlich ebenfalls im Rowohlt Verlag (beide für je 8,90 Euro). "Das Sterben von Wörtern ist bisher kaum erforscht, darum müssen wir sie erst einmal sammeln", sagt der Autor und Journalist: "Jedes alte Wort kann eine Geschichte erzählen." Bei seiner "Aktion Artenschutz" sammelt der 38jährige Vorschläge aus der Bevölkerung in einer "Roten Liste" der bedrohten Wörter im Internet (www.bedrohte-woerter.de). Dort kann man auch am Wettbewerb teilnehmen.

 

Sprach-Pranger

"boys' day am girls' day"

Motto verschiedener Einrichtungen (Diakonie in Düsseldorf, Pro Familia in Hanau), unter dem Jungen am 26. April in "typische Frauenberufe" hineinschnuppern können


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