© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/07 30. März 2007

Meldungen

"Deutsche nicht allein in den Mittelpunkt stellen"

Berlin. Das von der Großen Koalition vereinbarte "sichtbare Zeichen", mit dem in Berlin an die Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert werden soll, darf nach Ansicht des Vorsitzenden der SPD-Fraktion im bayerischen Landtag, Franz Maget, nicht allein die deutschen Opfer in den Mittelpunkt stellen. "Das 'sichtbare Zeichen' sollte in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft in Berlin entstehen und im Geist der deutschen Versöhnung gegen alle Vertreibungen gerichtet sein", sagte Maget der Welt. Gedacht sei an eine Dauerausstellung zu Flucht und Vertreibung in Europa im 20. Jahrhundert. Maget gehört in Nachfolge des 2005 verstorbenen SPD-Politikers Peter Glotz zum Unterstützerkreis des vom Bund der Vertriebenen geplanten Zentrums gegen Vertreibungen.

 

Meisner kritisiert Scheckbuchpolitik

Berlin. Der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner hat der Politik vorgeworfen, auf die demographische Krise in Deutschland mit einer "typisch deutschen 'Scheckbuchpolitik'" zu reagieren. "Alle wichtigen Probleme - so glaubt man - lassen sich mit Geld lösen", schrieb Meisner in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Damit verbänden sich zwei "Dogmen". "Erstens: Ein Ehepaar entscheidet sich nur dann für Kinder, wenn die berufliche Tätigkeit der Mutter aufrechterhalten bleibt. Zweitens: Die Möglichkeiten außerhäuslicher Kinderbetreuung möglichst bald nach der Geburt müssen erweitert werden", kritisierte er. Die Gleichung laute, je mehr Krippen, desto mehr Kinder. Die Ursachen für die sich anbahnende demographische Katastrophe seien aber zu komplex, als daß sie sich mit dem Scheckbuch bekämpfen ließen. Meisner kritisierte die seiner Ansicht nach in Deutschland verbreitete Mentalität, nach der Kinder stillschweigend als Last verstanden würden.

 

Barroso schlägt Kohl für Nobelpreis vor

Berlin. Die Kommission der Europäischen Union will Altbundeskanzler Helmut Kohl (CDU) für den Friedensnobelpreis nominieren. Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso kündigte an, dem Nobelpreis-Komitee in einem Brief Kohl als Preisträger vorzuschlagen. "Kanzler Kohl verdient wirklich den Friedensnobelpreis, denn er hat einen Riesenbeitrag zur Wiedervereinigung Deutschlands und zur Wiedervereinigung Europas geleistet", sagte Barroso. Der Preis könne dann jeden in Europa daran erinnern, was es heißt, daß der Kontinent in Frieden lebe.


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