© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 13/07 23. März 2007

Familienforschung:
Die Spur der Ahnen
Christoph Martinkat

Glaubt man den Medien, hat Ahnenforschung Konjunktur. Illustrierte wie Spiegel und GEO haben das Phänomen unlängst beleuchtet. "Die Spur der Ahnen. Zwischen Selbstfindung und Detektivarbeit", heißt es dort; oder: "Was die Nazis einst zwangsweise verlangten, betreiben Bundesbürger neuerdings als Hobby." Was aber ist dran am zunehmenden Interesse für Genealogie? Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Mehr als 30.000 Menschen sind in Vereinen organisiert, die sich der Ahnenforschung widmen. Mehr als ein Drittel der jährlich etwa 4.000 Anfragen an den Suchdienst des Roten Kreuzes kommen von Familienforschern. Tendenz steigend. Internetseiten zur Genealogie sind besonders beliebt. Laut GEO werden lediglich Schmuddelseiten von den Nutzern häufiger angesteuert. Genealogische Dienste, Programme und Ratgeber sind ein Verkaufsschlager; Ahnenforschung ist längst ein Markt.

Nachfahren des Schatzmeisters des Königs?

TV-Sender wie WDR ("Vorfahren gesucht") und MDR ("Die Spur der Ahnen") haben das mittlerweile erkannt. Auch Arte ("Die Spurensucher") und ZDF ("Ahnensuche") starten noch in diesem Jahr eigene Genealogie-Projekte. Dabei stehen - wie könnte es anders sein - vor allem die spektakuläre Fälle im Blickpunkt des Interesses. So wirft etwa die aktuelle Folge der MDR-Produktion "Die Spur der Ahnen" (28. März, 20.45 Uhr) die Frage auf: Sind Christa Riedel und ihre Nichte Astrid tatsächlich Nachfahren des Schatzmeisters des letzten sächsischen Königs? Oder handelt es sich lediglich um eine der üblichen Familienlegenden? "Die Spur der Ahnen" führt ins Jahr 1907.


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