© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/07 09. März 2007

Meldungen

EKD kritisiert Diskussion um Wort zum Freitag

Berlin. Mit Befremden hat der Rundfunkbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bernd Merz, auf Forderungen reagiert, den Islam in den Medien gleichberechtigt neben dem Christentum zu präsentieren. Solche Forderungen seien wenig durchdacht, "überstürzt und in einigen Fällen wohl auch populistisch", sagte er gegenüber dem Evangelischen Pressedienst. Verkündigungssendungen wie das "Wort zum Sonntag" in der ARD seien gesetzlich geregelt. Daran änderten auch "laute Forderungen" nichts. Der Rundfunkstaatsvertrag lege klar und deutlich fest, daß den christlichen Kirchen und den jüdischen Gemeinden Sendezeit eingeräumt werden müsse. Deutschland sei ein "christlich-jüdisch geprägtes Land", den rund 52 Millionen Mitgliedern der evangelischen und katholischen Kirche stünden 3,3 Millionen Muslime gegenüber. Das ZDF hatte Ende Januar angekündigt, in Anlehnung an das "Wort zum Sonntag" im Internet ein "Forum zum Freitag" für Muslime einzurichten.

 

Bundeswehr kann Piloten nicht retten

Berlin. Die Bundeswehr ist nicht in der Lage, Luftwaffenpiloten im Falle eines Absturzes in Afghanistan mit eigenen Kräften zu bergen. Das hat das Verteidigungsministerium in der vergangenen Woche bestätigt. Die Fähigkeiten zum "bewaffneten Such- und Rettungsdienst" befänden sich erst im Aufbau und hätten sich durch Schwierigkeiten bei der Lieferung neuer Hubschrauber verszögert, zitiert die Welt aus der Antwort des Ministeriums auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion. Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) habe eingeräumt, daß Tornado-Piloten im Falle eines Absturzes oder Abschusses von entsprechend ausgerüsteten amerikanischen oder kanadischen Einheiten gerettet werden müßten. Anfang Februar hatte die Bundeswehr zugegeben, daß die Tornado-Flugzeuge in Afghanistan durch Boden-Luft-Raketen bedroht seien (JF 7/07).

 

Nitzsche plädiert für Niederschlesien

Berlin. Der sächsische Bundestagsabgeordnete Henry Nitzsche hat sich in den Streit um die Streichung des Namens Niederschlesien in Sachsen eingeschaltet. "Die Identität der schlesischen Minderheit in Sachsen drückt sich ganz maßgeblich in der Bezeichnung des deutschen Gebietes von Restschlesien aus", schreibt der parteilose Parlamentarier in einem Brief an Sachsens Innenminister Albrecht Buttolo (CDU). Mit der "stabsmäßigen Wegradierung" der Bezeichnung gehe nicht nur ein einfacher Name verloren. "Niederschlesien ist nicht bloß ein Gebiet, sondern ein Begriff für Kultur, Geschichte und eine Identität für dort lebende Menschen." Der Landkreis Niederschlesische Oberlausitz soll im Zuge der geplanten Kreisreform in Sachsen aufgelöst werden.

 

Minister Jung verteidigt Pläne für Ehrenmal

Berlin. Verteidigungsminister Franz Josef Jung hat den Plan verteidigt, das geplante Ehrenmal für die ums Leben gekommenen Bundeswehrsoldaten nicht vor dem Reichstag, sondern im Bendlerblock zu errichten. "Es kommen jährlich Zehntausende von Besuchern, um im Bendlerblock die Gedenkstätte zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus zu besuchen. Die werden dann auch das Ehrenmal für die toten Bundeswehrsoldaten aufsuchen", sagte er der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Zahlreiche Politiker hatten sich in den vergangenen Wochen dafür ausgesprochen, das Ehrenmal in der Nähe des Parlamentes zu errichten (JF 7/07). Nach Angaben von Jung sind bislang 65 deutsche Soldaten bei Auslandseinsätzen ums Leben gekommen. Seit der Gründung der Bundeswehr 1956 starben über 2.600 Soldaten.


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