© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 10/07 02. März 2007

Meldungen

Protest gegen Verkauf des Rotbuch Verlages

BERLIN. Mehrere langjährige Autoren des Rotbuch Verlages haben dessen Übernahme durch die Berliner Eulenspiegel Verlagsgruppe kritisiert, darunter Peter Schneider und Herta Müller. Das berichtete der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Schneider, der 1973 mit der Erzählung „Lenz“ zu einem Kultautor der deutschen Linken wurde, spricht von einem „Alptraum“ und sieht sich „im Bett des Todfeindes“. Und Herta Müller erklärte: „Jetzt stehen meine Essays zur Diktatur neben den Memoiren von Egon Krenz, Walter Ulbricht und Markus Wolf. Eine Steigerung wäre nur noch, neben Kim Jong Il zu publizieren.“ Der ehemalige ungarische Dissident György Dalos, der wegen einer Novelle mit Rotbuch verhandelte, will laut Spiegel aus dem Vertrag für sein Buch wieder aussteigen. Eulenspiegel-Verleger Matthias Oehme erklärte unterdessen, Rotbuch werde sein Profil behalten.

 

Carl Schmitt: Förderung für einen Sauerländer

PLETTENBERG. Der einzige Ort, wo er auf der Strecke zwischen Peking und Paris Zwischenstation machen würde, sei Plettenberg. Mit dieser Bemerkung pflegte Alexandre Kojève, Hegelianer und Architekt der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, deutsche Linksliberale zu provozieren. In dem beschaulichen Städtchen inmitten des Rheinischen Schiefergebirges, seinem Geburtsort, lebte bekanntlich Carl Schmitt nach 1945 in der bundesdeutschen Emigration. Dort hat sich vor einigen Tagen ein Carl Schmitt-Förderverein Plettenberg e. V. konstituiert. Ziel des Unternehmens ist es, das Andenken des Staatsrechtslehrers und politischen Denkers zu pflegen. Primär geht es dabei um die Präsentation unveröffentlicher Lebenszeugnisse und Nachlaß-Dokumente. Den Vorsitz hat der Berliner Schmitt-Forscher Gerd Giesler übernommen. Kontaktadresse des CS-Fördervereins: c/o Stadtarchiv, Bahnhofstrasse 103, 58840 Plettenberg.

 

Garnisonen-Ausstellung im Preußenmuseum

WUSTRAU. Mit einer neuen Sonderausstellung wartet das Brandenburg-Preußen Museum in Wustrau auf. Unter dem Titel „Preußische Garnisonen in Brandenburg“ werden dort bis zum 30. September bedeutende Garnisonen in Potsdam, Spandau, Neuruppin, Rathenow und Brandenburg an der Havel vorgestellt. Dazu gehören auch die Unterkünfte des Infanterie-Regiments 9 der Wehrmacht, das in der Tradition preußischer Garderegimenter stand. Von dessen 29 Stabsoffizieren des Jahres 1933 gehörten 21 dem militärischen Widerstand gegen Hitler an, darunter Henning von Tresckow. Weitere Informationen beim Museum unter Tel: 03 39 25 / 7 07 98

 

Menschenrechte: Zensur ist Thema des Jahres

FRANKFURT/MAIN. „Meinungsfreiheit statt Maulkorb – gegen Zensur durch China, Rußland, islamische Staaten ...“ lautet das Motto der diesjährigen Hauptversammlung der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), die am 30. und 31. März in Königstein im Taunus stattfindet. Menschenrechtler, Opfer und Zeugen von Menschenrechtsverletzungen aus verschiedenen Ländern werden dort die Gelegenheit haben, sich kennenzulernen, Erfahrungen auszutauschen und gemeinsame Aktionen zu entwickeln. Den Gastvortrag hält Günter Nooke, Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik. Weitere Informationen bei der IGFM, Borsigallee 9, 60388 Frankfurt am Main, Tel.: 069 / 42 01 08-0, Internet: www.igfm.de

 

Sprach-Pranger

„Germany’s next Topmodel“ Titel einer Sendung mit Heidi Klum auf ProSieben


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