© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 05/07 26. Januar 2007

Meldungen

Auf gepackten Koffern: Brandenburgs Jugend

POTSDAM. Während der Spiegel (3/07) den Ostberliner Technologiepark in Adlershof als Oase in den ökonomisch immer noch nicht voll erblühten mitteldeutschen Landschaften entdeckt, bricht der Brandenburger Nachwuchs in den "goldenen Westen" auf. So sieht es jedenfalls die neueste Studie des Potsdamer Instituts für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung, die sechste derartige Erhebung seit 1991. Demnach sei die Hälfte der 3.379 befragten Jugendlichen zwischen zwölf und zwanzig Jahren wegen fehlender Arbeitsplätze "abwanderungsbereit". Gleichwohl gaben sechzig Prozent von ihnen an, eher optimistisch in die berufliche Zukunft zu schauen. Den negativen Gesamteindruck der Studie hellt diese Zahl jedoch genausowenig auf wie die Befunde zu den Reizthemen "Gewalt" und "Ausländerfeindlichkeit". Die Gewaltbereitschaft ist gegenüber 1999 weiter gesunken, und die "Anfälligkeit" Jugendlicher für "Rechtsextremismus, Ausländerfeindlichkeit und Antisemitismus" ging erheblich zurück.

 

Vor dem "Jahr der Geisteswissenschaften"

BERLIN. Nachdem Einsteins 50. Todestag im letzten Jahr alle Aufmerksamkeit auf die Naturwissenschaften lenkte, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung 2007 zum "Jahr der Geisteswissenschaften" ausgerufen. Offiziell beginnt das Spektakel zahlreicher Symposien, Ausstellungen und Tagungen am 25. Januar im Berliner Martin-Gropius-Bau, wo Ministerin Annette Schavan (CDU) das Wissenschaftsjahr 2007 "auszurufen" gedenkt. Auf dem unter ihrer Federführung konzipierten Festkalender stehen unter anderem ein Symposion an der "AutoUni Wolfsburg" über "Geisteswissenschaften und Wirtschaft" im April, eine in diesem Kontext etwas deplaziert wirkende Kölner Ausstellung des Moskauer Hebräischen Theaters von Mai bis Juli sowie der ins Programm einbezogene Deutsche Germanistentag, der sich Ende September dem Thema "Natur - Kultur" widmet.

 

Astrobiologie: Fremdes Leben nicht zu finden

KOPENHAGEN. Dem jüngst in Boulevard-Medien verbreiteten Geständnis von "Ufo-Papst" Erich von Däniken, in den Achtzigern mit einem Schweizerdeutsch sprechenden Außerirdischen zusammengelebt zu haben, widerspricht laut Rasmus Bjørk vom Kopenhagener Niels Bohr Institut allein das Problem des räumlichen Abstandes. Selbst wenn zeitgleich im Universum intelligentes Leben existieren würde, was der Wahrscheinlichkeit nach in der viele Milliarden Sonnen umfassenden Milchstraße als einer von unzähligen Galaxien nicht kategorisch ausgeschlossen werden muß, hätte diese Hochkultur nicht genügend Zeit, uns aufzuspüren (International Journal of Astrobiology, 01/07). Selbst um allein die "bewohnbare Zone" unserer Galaxie abzusuchen, müßten 260.000 Systeme mit jeweils 40.000 Sternen erschlossen werden, was einen "quälend langsamen Prozeß" von mindestens 400 Millionen Jahre Jahre dauern würde, so Bjørk.


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