© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/07 19. Januar 2007

Meldungen

Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke

HAMBURG. Der Vorstandschef des Windenergieanlagenbauers Repower Systems, Fritz Vahrenholt, hat eine Laufzeitverlängerung der deutschen Atomkraftwerke verlangt. Man werde erst 2020 in der Lage sein, 20 bis 25 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien zu schöpfen. "Aber was passiert in der Zwischenzeit?" gab der frühere Hamburger SPD-Senator im Deutschlandfunk zu bedenken. Durch den Ausstiegsbeschluß würde ab 2008 Jahr für Jahr ein Kernkraftwerk abgestellt. "In der Größenordnung von 1.000 Megawatt, und das bedeutet, am Ende werden wir 25 Prozent der preiswertesten Energie der Stromerzeugung abgeschaltet haben", erklärte Vahrenholt. "Wir können nicht drei Dinge gleichzeitig tun, im Klimaschutz Vorreiter sein, eine wettbewerbsfähige Stromerzeugung für unsere Industrie erhalten und drittens uns auch noch weniger abhängig machen." Deutschland wäre dann nicht nur abhängig beim Öl und beim Gas, sondern auch noch beim Strom. 2001 "war Energie im Überfluß da, damals gab es noch kein China auf dem Weltmarkt, das sämtliche Quellen abschöpft, die frei werden, die im Sudan, im Iran, in Südamerika, selbst in Kanada", meinte Vahrenholt.

 

Zwangsmitgliedschaft in Jagdgenossenschaft

KARLSRUHE. Die Zwangsmitgliedschaft in einer Jagdgenossenschaft ist verfassungsgemäß. Eine Verfassungsbeschwerde von einem Grundstückseigentümer, der die Jagd auf Tiere aus Gewissensgründen ablehnt, gegen ein entsprechendes Verwaltungsgerichtsurteil wurde von der 2. Kammer des Ersten Senats des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) nicht zur Entscheidung angenommen. "Die Regelungen des Bundesjagdgesetzes über die gemeinschaftlichen Jagdbezirke und das Jagdausübungsrecht durch die Jagdgenossenschaften stellen eine zulässige Inhalts- und Schrankenbestimmung des Eigentums dar", teilte das BVerfG letzte Woche mit. "Ein dem Gedanken der Hege verpflichtetes Jagdrecht dient auch dem Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen (Art. 20 a GG)", hieß es weiter (1 BvR 2084/05).

 

Landkärtchenfalter ist "Schmetterling 2007"

BERLIN. Das Landkärtchen (Araschnia levana) ist vom Bund für Umwelt und Natur­schutz (BUND) zum "Schmetterling des Jahres 2007" gekürt worden. Er ist der einzige heimische Tagfalter, der von Generation zu Generation seine Farbe wechselt. Die Zeichnung seiner Flügelunterseiten ähnelt einer Landkarte, daher der Name. Im Frühjahr schlüpfen leuchtend gelb-braun gefärbte Schmetterlinge aus den Puppen, die Sommergeneration hingegen ist schwarz mit weißen Bändern und gelblichen Flecken. Voraussichtlich wird der Schmetterling 2007 besonders gut zu beobachten sein, denn aufgrund des warmen Wetters im vergangenen Jahr gab es bereits 2006 außergewöhnlich viele Exemplare. So konnte für viel Nachwuchs gesorgt werden.


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