© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 04/07 19. Januar 2007

Meldungen

Noch engeres Bündnis von Venezuela und Iran

CARACAS. Venezuela und Iran haben ihre "strategische Allianz" ausgebaut. Beim zweiten Staatsbesuch des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadi-Nedschad in Caracas innerhalb von vier Monaten wurden am Samstag elf weitere Abkommen zu Energie, Industrie, Handel und Wohnungsbau unterzeichnet (39/06). Venezuelas linksnationaler Präsident Hugo Chávez sprach sich gemeinsam mit dem Linksislamisten Ahmadi-Nedschad für eine Senkung der Produktion der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) zur Stützung der fallenden Rohölpreise aus. Die Präsidenten beschlossen jetzt, die Schaffung des Fonds "zu beschleunigen". Mit einem bilateralen Fonds in Höhe von zwei Milliarden Dollar sollen Investitionen in jenen Ländern getätigt werden, die sich vom "Joch des Imperialismus" befreien wollen, erklärte Chávez. "Wir fördern die revolutionären Gedanken in der Welt", so Ahmadi-Nedschad. Chávez kündigte zudem die Ausweitung seines Nationalisierungsprogramms an: "Wir haben entschieden, den gesamten venezolanischen Energie- und Stromsektor zu verstaatlichen." Venezuela will sich zudem möglicherweise dem Iran anschließen und sich Öllieferung künftig in Euro statt in US-Dollar bezahlen lassen.

 

Wiener Kultusgemeinde schließt Friedman aus

WIEN. Der Vorstand der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) hat letzte Woche beschlossen, den ultraorthodoxen Rabbiner Moishe Arye Friedman auszuschließen. Dem US-Bürger Friedman werde "grob schädigendes Verhalten, insbesondere seine Kontakte zu geschichtsrevisionistischen, antisemitischen Kreisen, und einschlägige Äußerungen" vorgeworfen, erklärte IKG-Generalsekretär Raimund Fastenbauer. "Eine Anzeige wegen des Verbrechens der Verharmlosung des Holocaust wurde von der IKG, dem Dokumentationszentrum des Österreichischen Widerstandes und Einzelpersonen erstattet." Friedman hatte im Dezember an der umstrittenen Holocaust-Konferenz in Teheran teilgenommen (JF 51/06). Er war dort auch mit Irans Präsidenten Mahmud Ahmadi-Nedschad zusammengetroffen.

 

Gesetz billigt Abriß aller Sowjetdenkmäler

REVAL. Das estnische Parlament hat letzte Woche ein "Gesetz über den Schutz von Soldatengräbern" beschlossen. Damit ist der Weg zum Abriß aller Sowjetdenkmäler im Land frei. Die dort begrabenen gefallenen sowjetischen Rotarmisten sollen auf einen außerhalb der estnischen Hauptstadt Reval (Tallinn) gelegenen neugestalteten Soldatenfriedhof umgebettet werden. Das sowjetische Ehrenmal in Reval werde nun abgerissen, da es sich um ein "Symbol der sowjetischen Besetzung Estlands" handle, erklärte der estnische Regierungschef Andrus Ansip. Die russische Duma drohte Estland daraufhin Wirtschaftssanktionen an.


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