© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 03/07 12. Januar 2007

Meldungen

EKD: Kritik an "Müttermythos"

Bad Neuenahr. Scharfe Kritik an einem westdeutschen "Müttermythos" hat die Gießener Wirtschaftswissenschaftlerin Uta Meier-Gräwe geübt. Die Vorstellung, daß es für das gedeihliche Aufwachsen eines Kindes am besten sei, wenn die eigene Mutter eine Rundumbetreuung übernehme, ergänzt durch den Besuch eines Halbtagskindergartens, sei Teil einer "Familienideologie", sagte die Frauenforscherin am Montag vor der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Für Meier-Gräwe ist die von ihr kritisierte "Familienideologie" eine Ursache für den "Gebärstreik" der Frauen und den "Zeugungsstreik" der Männer in Deutschland.

 

Forscher fordert Quote für männliche Erzieher

München. Eine Männerquote für Lehrer und Erzieher hat der Bielefelder Jugendforscher Klaus Hurrelmann gefordert. Zudem müßten Jungen und Männer bei der Sozialkompetenz gefördert werden. Geschult werden müßten insbesondere Werte wie Sensibilität, Mitgefühl und Ausdauer. Hintergrund für die Forderungen ist die Shell-Jugendstudie, die zu dem Ergebnis gekommen ist, daß der männliche Nachwuchs auf diesem Gebiet im Vergleich zu den Mädchen deutliche Defizite hat.

 

Zahl der Asylbewerber ist 2006 gesunken

Berlin. Im vergangenen Jahr haben 21.029 Menschen in Deutschland Asyl beantragt. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Asylanträge nach Angaben des Bundesinnenministerium um 7.885 Fälle (minus 27,3 Prozent). Damit habe der Zuzug von Asylbewerbern als Zuwanderungsproblem zumindest quantitativ stark an Bedeutung verloren, sagte Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU). Die meisten Asylsuchenden kamen im vergangenen Jahr aus dem Irak (2.117) und aus der Türkei (1.949).

 

Wiefelspütz für Grundgesetzänderung

Berlin. Im Streit um den Vorschlag von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, durch eine Änderung des Grundgesetzes den Abschuß von Passagierflugzeugen zur Terrorabwehr zu ermöglichen, hat der Innenexperte der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, einen Kompromißvorschlag unterbreitet. "Wenn ein besonders schwerer Unglücksfall aus dem Luftraum oder von See her unmittelbar droht, dürfen die Streitkräfte auch militärische Mittel zur Gefahrenabwehr einsetzen, falls die Polizei die Gefahr mit ihren Mitteln nicht abwenden kann", sagte Wiefelspütz der Welt. Diese von ihm verlangte Änderung des Grundgesetzes beschränke sich auf den Bundeswehreinsatz bei nichtkriegerischen Luftzwischenfällen, wenn der Angriff mit ausschließlich von Terroristen besetzten oder unbemannten Maschinen erfolgt.


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