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Pressefreiheit: Protest gegen Buch-Verbot

HAMBURG. Prominente wie die Schriftsteller Walter Kempowski, Erich Loest und Ralph Giordano, der Liedermacher Wolf Biermann sowie der Regisseur Heinrich Breloer protestieren gegen das Verbot des Buches "Deutsche Gerechtigkeit" von Roman Grafe. Das Landgericht Berlin hatte im Februar auf Antrag eines früheren Politoffiziers der DDR-Grenztruppen dem Siedler-Verlag die Verbreitung des Werkes mit dem Untertitel "Prozesse gegen DDR-Grenzschützer und ihre Befehlsgeber" untersagt. Laut Gericht könne das Buch den falschen Eindruck erwecken, der frühere Offizier, der heute eine gehobene Position bei der Bundespolizei habe, sei für den Tod des DDR-Bürgers Chris Gueffroy mitverantwortlich, der 1989 an der Mauer erschossen worden war. In einem von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) veröffentlichten Aufruf wird nun kritisiert, daß "moralische Mitschuld" nicht mehr benannt werden dürfe. Zu den Unterzeichnern des Aufrufs gehören neben DDR-Opfern auch Historiker und namhafte Juristen.

Stasi-Drama bester europäischer Film 2006

WARSCHAU. Das bereits vielfach preisgekrönte Stasi-Drama "Das Leben der anderen" ist als der beste europäische Film des Jahres ausgezeichnet worden. Zudem erhielt Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck auch den Preis für das beste Drehbuch. Hauptdarsteller Ulrich Mühe wurde als bester europäischer Schauspieler geehrt. Er spielt in "Das Leben der anderen" einen Stasi-Spitzel, der am Ende das Unmoralische seines Tuns einsieht. Mit von Donnersmarcks Film ist innerhalb von fünf Jahren bereits zum dritten Mal ein deutscher Beitrag als bester europäischer Film ausgezeichnet worden. 2003 hatte "Good Bye, Lenin!" von Wolfgang Becker gewonnen, im Jahr darauf Fatih Akins "Gegen die Wand". Sein Film, der bisher in Deutschland rund 1,6 Millionen Besucher hatte, ist von deutscher Seite auch zur Nominierung für einen Oscar vorgeschlagen worden. Der Europäische Filmpreis wurde in insgesamt 15 Kategorien verliehen.

Holocaust-Schau ab 2008 auf deutschen Bahnhöfen

BERLIN. Die umstrittene Ausstellung zur Deportation von Juden zur Zeit des Nationalsozialismus wird ab 2008 auch auf deutschen Bahnhöfen zu sehen sein. Darauf haben sich nach langem Streit die Deutsche Bahn und das Bundesverkehrsministerium geeinigt. Die Ausstellung soll am 27. Januar 2008, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des NS-Regimes, in Berlin eröffnet werden. SPD-Politiker sowie der Zentralrat der Juden in Deutschland begrüßten das Einlenken von Bahnchef Hartmut Mehdorn, der bis dato dagegen war, die Schau auch in Bahnhöfen zuzulassen. Ziel der bereits in Frankreich gezeigten Ausstellung "11.000 jüdische Kinder - Mit der Reichsbahn in den Tod" sei es, die Rolle der Bahn im Holocaust aufzuzeigen. Grundlage der Schau wird die bereits bestehende Dauerausstellung im DB-Museum in Nürnberg sein.

Rechtschreibung: FAZ stellt um, JF standhaft

FRANKFURT/MAIN. Fünf Monate nach dem verbindlichen Inkrafttreten der Rechtschreibreform an den Schulen will auch die Frankfurter Allgemeine ihre Rechtschreibung ab dem 1. Januar den neuen Regeln und Schreibweisen anpassen. Damit ist die JUNGE FREIHEIT die einzige große überregionale Zeitung, die auch künftig an der bewährten Rechtschreibung festhalten wird.

"McDeutsch"

McDeutsch - Die Globalisierung der deutschen Sprache" lautet das Thema eines Symposiums des Internetforums Berliner Gazette, das am 15. Dezember im Berliner Museum für Kommunikation (Leipziger Straße 16) stattfindet. Kulturschaffende aus dem In- und Ausland wollen der Frage nachgehen, welche Rolle die deutsche Sprache heute noch als nationale "Identitätsprothese" spielt, wie weit die Globalisierung des Deutschen bereits fortgeschritten ist und welches Potential unsere Sprache in einer globalisierten Welt hat. Das Symposium beginnt um 20 Uhr, der Eintritt ist frei.

Sprach-Pranger

"Bodymobil"

Bezeichnung des Fahrzeugs für den Überführungsservice des Instituts für Plastination in Heidelberg