© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/06 08. Dezember 2006

Meldungen

Enttäuschung über van Staa in Südtirol

Innsbruck/Bozen. "Sehr enttäuscht" über die Äußerungen des Tiroler Landeshauptmanns Herwig van Staa (ÖVP) zeigt sich der Südtiroler Schützenbund. Der konservative Politiker hatte erklärt, daß er Initiativen zur Wiedervereinigung Nord- und Südtirols "für nicht realistisch" halte. "Italien", so van Staa, "erfüllt das Südtirol-Paket in allen Punkten. Die Südtirol-Autonomie gilt europaweit als vorbildlich." Mit dieser Aussage "brüskiert van Staa viele Menschen diesseits und jenseits des Brenners, die sich für die Landeseinheit einsetzen", erklärte der Schützenbund und verweist auf Umfragen, in denen sich die Mehrheit der Südtiroler "für eine Zukunft ohne Italien" ausspricht.

 

Rußland auf dem Weg zur Supermacht

MOSKAU. Rußland habe alle Möglichkeiten, um wieder zu einer Supermacht zu werden. Dies erklärte Moskaus Oberbürgermeister Juri Luschkow auf einem Kongreß der Partei "Geeintes Rußland". Vor allem mit Blick auf die derzeitige internationale Rolle der USA legte der Spitzenpolitiker der Kremlpartei laut Angaben der Agentur RIA Novosti den Finger auf die Wunde, indem er resümierte: "Ansprüche eines Staates auf die Rolle eines internationalen Schiedsrichters oder Gendarmen haben die Welt weder stabil noch sicher gemacht." Nun sei die Zeit reif. Rußland betreibe eine Politik, in der "traditionelle Werte und demokratische Prinzipien verbunden sind".

 

"Lektion für den US-Imperialismus"

CARACAS. Nach der Wiederwahl des venezolanischen Links-populisten Hugo Chávez mit über 61 Prozent der Stimmen setzen die USA auf eine Annäherung. "Wir werden von unserer Seite aus Möglichkeiten zu einer engen Kooperation mit der Regierung Venezuelas suchen," erklärte der Sprecher des US-Außenministeriums, Sean McCormack. Der alte und neue Staatspräsident Chávez selbst spielt indes seine Rolle als US-Kritiker weiter und erklärte seinen Wahltriumph als "Lektion für den amerikanischen Imperialismus".

 

Verhandlungen mit der Eta vor dem Aus

MADRID. Nach einer Reihe von Gewalttaten separatistischer Eta-Anhänger im Baskenland stehen die Friedensverhandlungen der sozialistischen spanischen Regierung von José Luis Zapatero mit der Eta vor dem Aus. Nach der Festnahme mutmaßlicher Eta-Anhänger im Südwesten Frankreichs wurde unter anderem ein Büro der baskischen Regierungspartei PNV angegriffen. Agenturmeldungen zufolge seien gerade die Festnahmen ein deutliches Zeichen dafür, daß die Eta entgegen dem im Frühjahr von ihr ausgerufenen Waffenstillstandes weiter aufrüstet.


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