© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 49/06 01. Dezember 2006

Kuba: Ausreiseverbot für Journalisten
Ein Stuhl bleibt leer
Christian Dorn

Ein Stuhl bleibt wohl symbolisch leer. Am 10. Dezember, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, soll der kubanische Journalist Guillermo Fariñas Hernández den diesjährigen Menschenrechtspreis der Stadt Weimar entgegennehmen - doch dazu, so die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), wird es nicht kommen.

Denn dem 42jährigen Gründer und Direktor der unabhängigen Presseagentur Cubanacán Press wurde vom Major der Staatssicherheit, Vladimir Méndez Mauad, höchstpersönlich mitgeteilt, daß er seine Koffer gar nicht erst zu packen brauche. Man werde ihn aus "gesundheitlichen Gründen" nicht reisen lassen, da das Bild eines Rollstuhlfahrers das Image der "Revolution" beschädigen würde.

Fariñas, der einen rechtmäßigen Zugang zu Informationen und zum Internet für alle Kubaner fordert, hatte - wie schon bei seiner ersten Verhaftung im Jahr 1995 - von Februar bis August 2006 die Protestform des Hungerstreiks gewählt, nachdem der Staat seine Internetverbindung gesperrt hatte (JF 12/06).


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