© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/06 13. Oktober 2006

Der Junge von St.Pauli:
Der große Freddy Quinn Abend
Christoph Martinkat

In seinen Liedern klang es zumeist nach Abschied und nur selten nach Ankunft. Damit traf Freddy Quinn den Nerv einer Generation, die durch Krieg geprägt war, ihre Heimat entweder verloren hatte oder aber sie nicht mehr recht wiedererkannte. Musikalisch wie textlich alles andere als innovativ, schwamm Quinn früh erfolgreich im melancholischen Fahrwasser von Zarah Leander, Lale Anderson oder Hans Albers, allenfalls durchsetzt mit einem Schuß Country-Musik. Anfang der 1950er Jahre startete er seine Weltkarriere in der Hamburger Washington-Bar und wurde bald zum "Jungen von St. Pauli". Mit Titeln wie "Heimweh", "Junge, komm bald wieder", "Der Legionär" und "Heimatlos" hatte Quinn zwischen 1956 und 1966 zehn Nummer-1-Hits und wurde zum erfolgreichsten Interpreten im Nachkriegsdeutschland mit Millionen verkauften Schallplatten.

Aus aktuellem Anlaß - der Sänger feierte am 27. September seinen 75. Geburtstag - sendet der NDR einen "großen Freddy Quinn Abend" (Sa., 14. Oktober, 20.15 Uhr). Präsentiert werden dort unter anderem Ausschnitte aus "Freddy, Tiere, Sensationen", "Heimweh nach St. Pauli" sowie weitere Mitschnitte aus Film- und Fernseharchiven. Zu sehen gibt es aber auch den Jubilar selbst, der gemeinsam mit Moderatorin Inka Schneider durch das Programm führt und dabei die wichtigsten Stationen seiner Karriere Revue passieren läßt. Quinn spricht über seine musikalischen Anfänge in Südeuropa und Algerien, über seine Liebe zum Zirkus, über seine Begegnung mit dem legendären Country-Sänger Johnny Cash und vieles mehr.


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