© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/06 13. Oktober 2006

An ihrem Namen sollt ihr sie erkennen
Kampf um Freiheit: Weithin sichtbar präsentierte sich die JUNGE FREIHEIT auf der Frankfurter Buchmesse mit einem neuen Konzept
Karin Erichsen

Die Halle 3 ist für deutsche Buch- und Zeitungsverlage vermutlich der wichtigste Ausstellungsplatz auf der gesamten Frankfurter Buchmesse. Fast alles, was in der Branche Rang und Namen hat, zeigte hier vom 4. bis 8. Oktober seine Neuerscheinungen. Büchernarren, Journalisten, Verleger und Autoren - insgesamt rund 285.000 Besucher - knüpften Kontakte und informierten sich über die neuesten Trends in der Welt der Bücher.

An exponierter Stelle, auf der Kreuzung zweier Hauptgänge inmitten des Besucherstromes von Halle 3, präsentierte sich die JUNGE FREIHEIT. Auf dem Dach des nach zwei Seiten geöffneten, rege besuchten Messestandes prangte weithin sichtbar das Zeitungslogo. Vis-à-vis mit der Wochenzeitung Die Zeit stellte die JF ihre umfangreiche Messeausgabe und das gerade erschienene Jubiläumsbuch sowie den gleichnamigen Film "20 Jahre JUNGE FREIHEIT" vor.

Der gesamte Messeauftritt einschließlich Zeitung widmete sich dem Thema "Freiheit". Täglich begrüßte Chefredakteur Dieter Stein prominente Autoren und Wegbegleiter der JF im "Gesprächsforum", in dem der Begriff "Freiheit" aus unterschiedlichen Blickwinkeln diskutiert wurde: Günter Maschke, Privatgelehrter und Carl-Schmitt-Forscher, beklagte im Interview mit Stein den Verlust an geistiger Freiheit in Deutschland, den das deutsche Volk in übersättigter Gleichgültigkeit bereitwillig hinnehme. Generalbundesanwalt a.D. Alexander von Stahl referierte über das Spannungsfeld von Freiheit und Sicherheit. Den Europäischen Haftbefehl bezeichnete er als große Gefahr für die Rechtssicherheit und als unkalkulierbares Risiko für deutsche Staatsbürger. Als einen Bruch mit der Rechtsstaatlichkeit kritisierte Klaus Peter Krause, früher leitender Wirtschaftsredakteur der FAZ, die nicht erfolgte Rückgabe der in der SBZ/DDR enteigneten Vermögen und erläuterte den untrennbaren Zusammenhang zwischen Eigentum und Freiheit.

"Pankraz"-Autor Günter Zehm hob den Unterschied zwischen wahrhaftiger "Freiheit" und der oft mit Freiheit verwechselten "Permissivität" hervor, die sich selbstgefällig, substanz- und verantwortungslos über alle gesellschaftlichen und religiösen Grenzen erhebe. Die Folgen der Permissivität in bezug auf den christlichen Glauben analysierte Helmut Matthies. Der Chefredakteur des evangelischen Nachrichtenmagazins idea-Spektrum warnte vor einem ständig fortschreitenden existenzgefährdenden Atheismus in Europa.

Der Finanzexperte Wilhelm Hankel, ehemaliger Chef der Hessischen Landesbank, schließlich zeigte die verheerenden Auswirkungen des Euro auf die deutsche Volkswirtschaft und den gesamten europäischen Wirtschaftsraum auf und plädierte nachdrücklich für die Rückkehr zu nationalen Währungen.

An den Gesprächsforen nahmen teilweise bis zu fünfzig Zuhörer teil. Oft kamen sie anschließend mit den JF-Mitarbeitern ins Gespräch, und meistens verließen sie den Messestand mit einer JF-Ausgabe im Gepäck. Insgesamt wurden über 5.000 Exemplare der Zeitung verteilt. Viele Messebesucher beeindruckte die große Zahl namhafter Autoren. Für besonderes Aufsehen sorgte Nahostexperte Peter Scholl-Latour, seit vielen Jahren Interviewpartner der Zeitung und seit 2003 auch ihr Gastautor, der dem JF-Stand am Samstag einen spontanen Besuch abstattete.

Fotos: Dicht umlagerter JF-Messestand: Kaum ein Besucher verließ die Halle ohne ein Exemplar der Wochenzeitung im Gepäck , Peter Scholl-Latour und Günter Zehm im Gespräch; Gäste bei der Vorstellung des JF-Films zum 20jährigen Jubiläum der Zeitung, Zuhörer beim Gespräch zwischen Dieter Stein und Helmut Matthies; Stein mit Generalbundesanwalt a.D. Alexander von Stahl


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