© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/06 13. Oktober 2006

Meldungen

Günter Grass verklagt die FAZ

HAMBURG. Der gerichtlichen Auseinandersetzung mit Schriftsteller Günter Grass sieht der Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ), Frank Schirrmacher, gelassen entgegen. "Herr Grass kann uns gern verklagen", sagte Schirrmacher dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Eine gütliche Einigung werde es nicht geben. Grass wirft der FAZ nach eigenen Angaben eine Verletzung des Urheberrechts vor und hat einen Antrag auf einstweilige Verfügung gestellt. Die Zeitung hatte zwei Briefe von Grass an den früheren Wirtschaftsminister Karl Schiller abgedruckt. Darin hatte Grass 1969 und 1970 an den SPD-Politiker appelliert, seine NS-Vergangenheit offenzulegen. Schirrmacher betonte, die Briefe seien in öffentlich zugänglichen Archiven deponiert und Bestandteil einer Doktorarbeit gewesen, zudem von allgemeinem Interesse. Grass hatte zuvor erklärt, daß diese Briefe "persönlich" seien und nicht hätten publiziert werden dürfen. "Das öffentliche Interesse an diesen Briefen ist evident", erwiderte FAZ-Geschäftsführer Roland Gerschermann am Samstag. Es gehe um die Glaubwürdigkeit der öffentlichen Person Grass. Durch sein verspätetes Bekenntnis, Mitglied der Waffen-SS gewesen zu sein, habe dieser die Debatte selbst ausgelöst. Grass habe durch das von ihm redigierte Interview in der FAZ die Öffentlichkeit über seine Vergangenheit informieren wollen.

 

DMZ-Sonderausgabe zur Waffen-SS erschienen

BERCHTESGADEN. Anläßlich der Debatte um Günter Grass' spätes Eingeständnis seiner Zugehörigkeit zur Waffen-SS ist die Deutsche Militärzeitschrift (DMZ) jetzt mit einem Sonderheft zu Geschichte und Einsätzen dieser "Eliteeinheit" (Grass) erschienen. Zu den Autoren gehören namhafte Historiker und Publizisten, darunter Heinz Höhne - 30 Jahre lang Ressortleiter Zeitgeschichte beim Spiegel und Autor des Standardwerkes "Der Orden unter dem Totenkopf" (JF-Interview 35/06). Das Themenspektrum des Sonderheftes umreißt die Geschichte der Waffen-SS von ihrer Gründung als Wacheinheit für Adolf Hitler bis zum Millionenheer am Ende des Zweiten Weltkrieges. Es geht Kriegsverbrechen auf den Grund, an denen Soldaten der Waffen-SS als Täter beteiligt waren, und es versucht zu klären, warum die Waffen-SS für ausländische Freiwillige so attraktiv war, daß mehrere hunderttausend Ausländer in ihren multinationalen Divisionen kämpften. Außerdem werden einige führende Waffen-SS-Männer porträtiert. Schließlich wird untersucht, ob es im Nürnberger Prozeß und den speziellen Waffen-SS-Prozessen wie dem Malmedy-Prozeß immer rechtsstaatlich zuging. Das vierfarbige Heft kann im Zeitschriftenhandel für 9,80 Euro oder direkt beim Verlag Deutsche Militärzeitschrift, Postfach 1162, 83461 Berchtesgaden, Tel. 0 18 02 / 87 63 11, E-Post: verlag@deutschemilitaerzeitschrift.de bezogen werden.

 

Musiker Klaus Renft mit 64 Jahren gestorben

LEIPZIG. Klaus Renft, einer der bekanntesten Rockmusiker der DDR, ist tot. Er starb am Montag im Alter von 64 Jahren, wie auf Renfts offizieller Homepage mitgeteilt wurde. Die Klaus Renft Combo wurde 1958 von Klaus Jentzsch in Leipzig gegründet. Später war sie zeitweise verboten. Der Bandname entstammt dem Mädchennamen seiner Mutter, den er fortan auch als Künstlernamen verwendete.

 

Sprach-Pranger

"What you need, when you need it"

Werbespruch des deutschen Polstermöbelherstellers W.Schilling im fränkischen Ebersdorf-Frohnlach auf ihrer komplett in Englisch gehaltenen Internetseite www.ergoline-schilling.com


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