© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/06 06. Oktober 2006

Meldungen

Steigende Ausgaben für die Pensionssicherung

KÖLN. Die demographische Entwicklung mit immer längeren Rentnenzahlungen einerseits und die hohe Zahl von Insolvenzen andererseits führen zu höheren Beiträgen an den Pensions-Sicherungs-Verein (PSV). Der PSV, der im Fall von Firmenpleiten die Zahlung der Betriebsrenten übernimmt, mußte seinen Beitragssatz von 3,6 Promille (2004) auf das Rekordniveau von 4,9 Promille im Jahr 2005 anheben. Etwa 41 Prozent der deutschen Betriebe haben eine zusätzliche Altersversorgung eingerichtet. Ende 2005 hatten 59.636 Arbeitgeber, 6.534 mehr als 2004, eine Pensionszusage gemacht. Insgesamt stehen 8,7 Millionen Versorgungsberechtigte, davon 3,8 Millionen Rentner und 4,9 Millionen Arbeitnehmer, unter dem Insolvenzschutz des PSV. 2005 übernahm der PSV Renten und Anwartschaften im Wert von 1,2 Milliarden Euro. Im Schnitt bekam jeder PSV-Neurentner 2005 monatlich 174 Euro - nach 136 Euro 2004. Insgesamt kassierten die 440.300 Rentenempfänger 2005 etwa 55,2 Millionen Euro monatlich - 2004 waren es nur 50,3 Millionen Euro. Durch das Zweite Gesetz zur Änderung des Betriebsrentengesetzes soll die Finanzierung in den nächsten 15 Jahren auf vollständige Kapitaldeckung umgestellt werden.

 

Zehn-Punkte-Plan für Energieversorgung

BERLIN. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat einen Zehn-Punkte-Plan für eine nachhaltige Energieversorgung vorgelegt. Darin fordert das DIW eine europäische Regulierungsbehörde, denn "mehr Wettbewerb auf den Energiemärkten und damit mehr Preiskontrolle kann nicht auf der nationalen Ebene erreicht werden". Die Gaspreisbindung an den Ölpreis sei nicht mehr zu rechtfertigen, sie "sollte aufgehoben werden, sobald auf dem Gasmarkt genügend Wettbewerb herrscht". 700 Millionen Euro Kohlesubventionen sollten zur Erforschung der Kohletechnologie (CO2-Abscheidung und Endlagerung) umgewidmet werden. Die Politik müsse die Strompreise kontrollieren und notfalls korrigieren. In Zeiten überhöhter Preise müsse man die Energiesteuern vorübergehend senken. "Die Strommengen sicherer Atomkraftwerke sollten erhöht und deren Laufzeiten verlängert werden, um die bis zur Wettbewerbsfähigkeit von zukunftsweisenden Energien erforderliche Zeit zu gewinnen", so das DIW.

 

Eisenbahnnetz um 14 Prozent geschrumpft

WIESBADEN. Das deutsche Eisenbahnnetz ist seit der Wiedervereinigung um fast 14 Prozent geschrumpft. 1990 umfaßte das Netz von Reichs- und Bundesbahn noch 44.122 Kilometer. Ende 2005 umfaßte das Netz der DB AG nur noch 38.000 Kilometer, teilte das Statistische Bundesamt letzte Woche mit. Mit einer Streckenlänge von 105 Kilometer je 1.000 Quadratkilometer Fläche ist es dennoch eines der dichtesten Schienennetze in der EU. Nur die Tschechei (122 Kilometer) und Belgien (116 Kilometer) haben ein noch dichteres Netz. Insgesamt gibt es in Deutschland noch 8.300 Bahnhöfe, Haltestellen oder Haltepunkte. Von dem gesamten Streckennetz in sind 51,7 Prozent (19.600 Kilometer) elektrifiziert. Zusätzlich zum Bahnnetz gibt es in Deutschland noch 2.600 Kilometer Straßenbahnschienen.

 

Zahl der Woche

Von 40.200 auf 62.200 ist zwischen 1993 und 2003 die Zahl der deutschen Studenten gestiegen, die mindestens ein Auslandssemester absolvierten. Hauptziele waren Großbritannien (10.769), die USA (8.745), die Schweiz (6.716), Frankreich (6.469) Österreich (6.151) und die Niederlande (5.569).

(Quelle: Statistisches Bundesamt)


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