© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/06 06. Oktober 2006

Parteien, Verbände, Personen

Bürger in Wut

Als beispielgebend für ganz Europa hat die deutschlandweite Wählervereinigung Bürger in Wut (BIW), das Ergebnis der Schweizer Volksabstimmung über eine Verschärfung des Asylrechts bezeichnet. Als besonders positiv bezeichnete der BIW-Vorsitzende Jan Timke die im neuen Ausländergesetz der Schweiz vorgesehene Beschränkung des Zuzugs von Arbeitsmigranten aus Nicht-EU-Staaten. Zukünftig sollen nur noch Führungskräfte und Spezialisten ins Land kommen dürfen, die von der Schweizer Wirtschaft tatsächlich benötigt werden. Der BIW warnte mit Blick auf Deutschland vor Plänen der deutschen Innenminister für eine großzügige "Altfallregelung" für bislang geduldete Ausländer.

 

Familienbund der Katholiken

Neue Generalsekretärin der Föderation der katholischen Familienverbände in Europa ist seit dem 1. Oktober Barbara Fiala. Sie war zuletzt Referentin für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag. Als Generalsekretärin wird sich Fiala nach Angaben des Familienbundes der Katholiken in den kommenden Jahren für eine verstärkte Lobbyarbeit in Brüssel, die Intensivierung der Zusammenarbeit der Mitglieder und die Erweiterung der Organisation vor allem in Osteuropa einsetzen. Die Föderation der Katholischen Familienverbände in Europa ist der Zusammenschluß der Familienverbände aus neun europäischen Staaten. Sie setzt sich auf europäischer Ebene für die Interessen der rund sieben Millionen Mitgliedsfamilien ein.

 

Grüne Jugend

Die Grüne Jugend hat die Teilnehmer der Islamkonferenz aufgefordert, ihren Worten taten folgen zu lassen. "Nur über Integration zu reden, hilft niemandem weiter, wenn das Wort nicht mit Inhalten gefüllt wird und keine praktische Umsetzung erfährt", heißt es in einer Erklärung des Bundesvorstandes der Organisation. Es könne weder die unbedingte und vollkommene Assimilation der Moslems, noch ein angsterfülltes, von falscher Zurückhaltung oder gar Selbstzensur geprägtes Verhalten das Ziel sein. "Nur der gegenseitige Respekt und das Bewußtsein dafür, daß wir alle der in diesem Land lebenden Gesellschaft angehören, kann Grundlage für ein gleichberechtigtes und friedvolles Zusammenleben sein."

 

Junge Gruppe von CDU/CSU

Der Bundestagsabgeordnete Marco Wanderwitz ist erneut zum Vorsitzenden der Jungen Gruppe der Bundestagsfraktion von CDU/CSU gewählt worden. Ebenfall in seinem Amt bestätigt wurde der erste stellvertretende Vorsitzende Stefan Müller sowie der stellvertretende Vorsitzende Andreas Jung. Schwerpunkt der Arbeit der Jungen Gruppe werden nach Angabe der Fraktion auch weiterhin die Themen Generationengerechtigkeit und Nachhaltigkeit bleiben.

 

Junge Patrioten

In Berlin hat sich am vergangenen Wochenende unter dem Namen "Junge Patrioten" eine deutschlandweite Jugendorganisation gegründet. "Die Vereinigung Junge Patrioten ist eine selbständige politische Initiative von 14- bis 35jährigen, die es sich zur Aufgabe machen will, sich den Problemen, die uns im täglichen Leben begegnen, sei es in der Bildungs-, Arbeits- oder Familienpolitik anzunehmen und Abhilfe zu schaffen", heißt es in der Selbstdarstellung der Organisation ( www.junge-patrioten.de), die nach eigenen Angaben "zurzeit in keinerlei Zusammenhang" mit anderen politischen Vereinigungen steht.

 

GEW

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat sich für einen unter staatlicher Aufsicht stehenden Islamunterricht an deutschen Schulen ausgesprochen. "Wenn wir auch der religiösen Vielfalt in unserem Land gerecht werden wollen, müssen wir die Interessen der großen Gruppe der muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger stärker berücksichtigen", sagte der GEW-Vorsitzende Ulrich Thöne: "Für den Unterricht brauchen wir auch mehr Lehrkräfte mit Migrationshintergrund, Pädagogen, die die Kultur kennen und einen guten Draht zu den muslimischen Schülern und deren Eltern haben."

 

Junge Union

Nach Ansicht des Bundesvorsitzenden der Jungen Union (JU) , Philipp Mißfelder sind ältere und jüngere Menschen gleichermaßen von der sogenannten "Altersdiskriminierung" betroffen. "Während ältere Arbeitnehmer zunehmend aus dem Erwerbsleben hinausgedrängt werden und für Arbeitslose über 50 Jahre kaum noch offene Stellen angeboten werden, sind Jugendliche und junge Erwachsene bis 25 Jahre ebenfalls überdurchschnittlich stark von Arbeitslosigkeit betroffen", sagte der JU-Vorsitzende. Hinzu komme für jüngere Arbeitnehmer, daß nicht zuletzt sie überdurchschnittlich von betriebsbedingten Kündigungen aufgrund der starren Regeln des Kündigungsschutzes und der Sozialauswahl betroffen seien. "Dieses Vorgehen diskriminiert ebenfalls ganze Altersgruppen und verringert die Chancen der jungen Generation auf dem Arbeitsmarkt erheblich. Zudem hat sich die massenhafte Frühverrentung älterer Arbeitnehmer - zum Teil weit vor dem 60. Lebensjahr - in den vergangenen Jahren als Irrweg erwiesen", sagte Mißfelder.

 

Jungsozialisten

Als traurigen Gipfel einer langjährigen Misere haben die Jungsozialisten (Jusos) die Tatsache bewertet, daß 43.000 Schulabgänger in diesem Jahr keinen Ausbildungsplatz erhalten haben. "Im Gegensatz zum Vorjahr hat sich die Ausbildungslücke um mindestens 3.000 nicht vorhandene Stellen vergrößert", sagte der Juso-Bundesvorsitzende Björn Böhning. "Zusammen mit den jungen Menschen, die sich in Praktika und ausbildungsvorbereitenden Maßnahmen befinden sowie den über 29.000 Altbewerbern, haben wir derzeit eine "Bugwelle" von ca. 200.000 jungen Menschen im Wartestand auf eine reguläre Ausbildung." Dies zeige das ganze Ausmaß der skandalösen Situation. "Trotzdem fahren die Unternehmen ihre Ausbildungskapazitäten immer weiter zurück", kritisierte Böhning.

 

Verband Bildung und Erziehung

Für mehr Einwanderer im Schuldienst hat sich der Verband Erziehung und Wissenschaft (VBE) ausgesprochen. Nach Schätzungen des Verbandes haben derzeit ein Prozent der Lehrer einen so genannten Migrationshintergrund. "Dieser geringe Anteil bedeutet für die Lehrerschaft einen Erfahrungsverlust, die interkulturelle Dimension von Bildung und Erziehung zu gestalten", sagte der Bundesvorsitzende des Verbandes, Ludwig Eckinger. Unterschiedliche Sichten, geprägt durch unterschiedliche ethnische Herkunft, würden sich positiv darauf auswirken, mit pädagogischen Problemen kompetenter umzugehen. "Es muß in Deutschland Normalität werden, daß junge Menschen mit Migrationshintergrund sich für den Lehrerberuf entscheiden.


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