© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/06 22. September 2006

Leserbriefe

Zum Schwerpunkt 11. September 2001, JF 37/06

Alles andere als "Unterhatung"

Ich finde es schade, daß nun auch die JF einen "rätselhaften" 11. September beschreibt. Nun gut, manche Menschen haben auch an die "Protokolle der Weisen von Zion" geglaubt. Richtig daneben greift Tim König aber, wenn er anmerkt, daß Averys Film "unterhaltsam aufgebaut" sei. Ich zweifle zwar nicht daran, daß die Opfer des Anschlages und ihre Angehörigen einen Massenmord erlebten, ich zweifle aber sehr wohl daran, daß er für sie eine "Unterhaltung" darstellte. Und deshalb sollten auch die Zuschauer aus anderen Gründen zusehen als zum Zeitvertreib.

Emil Gerhard

 

Viele offene Fragen

Ihre Information über 9/11 hat mich sehr enttäuscht. Obschon Sie zwei Seiten darauf verwenden, Meyssan interviewen, "Loose Change 911" und einige DVDs präsentieren, wird das volle Ausmaß der unbeantworteten oder völlig unglaubwürdig beantworteten Fragen und der großen Aufklärungsbewegung in den USA insgesamt eher verschleiert. Es fehlen die naheliegendsten Hinweise auf zum Beispiel www.wanttoknow.info, www.911truth.org, in denen sich Fachleute und Politiker aller Couleur mit ernstzunehmenden Fragen mit den Fakten so auseinandersetzen, daß sich der Leser ein eigenes Bild machen kann. "Viele offene Fragen" in der Tat darüber, warum die JF sich so halbherzig mit 9/11 befaßt hat.

Manfred Backerra, Hamburg

 

 

Zu: "Das Vertrauen verloren", Interview mit René Stadtkewitz, JF 37/06

Wohl des deutschen Volkes

Das Interview mit René Stadtkewitz war wohltuend offen und ehrlich in bezug auf die traurige Realität der Volksferne "unserer" Politiker. Viele Politiker verstecken sich feige und bequem und dümmlich-korrekt hinter dem Grundgesetz. Das Grundgesetz ist aber nur insofern heilig und unantastbar, als es dem Willen und dem Wohle des deutschen Volkes dienlich sein soll. Das Grundgesetz hat also dem deutschen Volk zu dienen und nicht etwa umgekehrt. Und es hat auch nur dem deutschen Volke zu dienen (und nicht etwa der islamischen Nation).

Michael Hillen, Berlin

 

 

Zu: "Gerlindes Welt" von Matthias Bäkermann, JF 37/06

Charakterbildung fördern

In einer vom Arbeitskreis Neue Erziehung vorgeschlagenen Bildung werden sich deutsche Kinder nicht zurechtfinden, wenn sie in einer Gemeinde oder Gruppe aufgewachsen sind, die keine Forderungen an sie stellt und in der sie nur mitgetragen werden. Besser ist da eine wirkliche Charakterbildung mit der persönlichen Verpflichtung, Gott, der Kirche und dem Land treu zu dienen. Nur so können sie die notwendige charakterliche Reife entwickeln und zu einer eigenständigen Persönlichkeit heranreifen, die dann unbedingt erforderlich ist.

Martin Haverkamp, Bielefeld

 

 

Zu: "Dreidimensional" von Doris Neujahr, JF 37/06

Atomare Bedrohung aus Israel?

Wer die dem Otto Normalverbraucher zugänglichen Nachrichten der letzten Wochen und Monate in Erinnerung hat und wer dazu noch mehr kann, als nur zwei und zwei zusammenzuzählen, muß befürchten, daß Israel, mit Unterstützung der aufrechten Demokraten und der Hüter der Menschenrechte in den USA, ernstlich einen Atompräventivschlag gegen den Iran plant. Dazu werden unter anderem auch die von Angela Merkel auf Kosten der deutschen Steuerzahler an Israel gelieferten U-Boote, welche leicht zu Trägern für Raketen mit Atomsprengköpfen umzubauen sind, gute Dienste leisten. 

Dr. Peter Mussi, Klagenfurt

 

Irans gefährliche Provokation

Entweder scheint die iranische Führung die Gefahr eines Militärschlages durch die USA und Israel nicht zu sehen, oder sie wollen diesen heraufbeschwören. Anders kann man die Politik Irans nicht mehr einschätzen. Gefährlich könnte es allerdings werden, wenn diese Militäraktion atomar erfolgt. Meiner Ansicht nach könnte das alles nur noch durch die Beseitigung der iranischen Führung verhindert werden. So oder so, nicht nur ich sehe eine globale Gefahr auf uns zukommen.

Jürgen Schulz, Buchholz

 

 

Zum Schwerpunkt Vertreibung, JF 36/06

Polnischer Chauvinismus

Der Hinweis auf den polnischen Chauvinismus gerade zum 1. September ("Überfall auf Polen" vor 67 Jahren) war überfällig. Regierungen der Bundesrepublik haben ihn niemals benannt und damit zur Erpressung ermutigt.

Vielleicht sollte man die natonalitischen Übergriffe der polnischen Führung doch einmal genauer aufzählen: militärische Annexion der größten Teile Posens und Westpreußens ohne Abstimmung 1918, drei "polnische Aufstände" von Innerpolen in Oberschlesien, Besetzung von Ostoberschlesien 1921 trotz Abstimmungsmehrheit der unterdrückten Deutschen für Deutschland, Zwang zur Option von Deutschen oder Landesverweis, bis 1924 bereits eine von zwei Millionen "Polendeutschen" aus dem Lande verdrängt, schulische, wirtschaftliche und sprachliche Benachteiligung der loyalen Deutschen, wirtschaftliche Auszehrung Danzigs und die mehrmalige Kriegsdrohung gegen die Weimarer Republik.

Mögen die Polen auf das richtige Pferd gesetzt haben und durch die Niederlage im Weltkrieg den Erwerb Ostdeutschlands verdient haben, so sollten sie endlich der Wahrheit die Ehre geben und ihren überzogenen Nationalismus eingestehen, damit wir in einem partnerschaftlichen Europa endlich ehrlich zusammenarbeiten können und wir Deutsche uns nicht erneut von falschen Freunden eingekreist und verleumdet fühlen. An gutem Willen der deutschen Regierungen, Polen in seinen Notlagen zu helfen, hat es seit 1949 nie gefehlt.

Georg K. Schmelzle, Norden/Ostfriesland

 

Sich zu Fehlern bekennen

Leider weiß man nicht, wie spätere Generationen, wenn es dann noch Deutsche gibt, über das Verhalten der deutschen politischen Klasse der Gegenwart denken werden. Ich kann mir vorstellen, voller Verachtung, weil die Leiden und Schmerzen des eigenen Volkes für die heute Herrschenden nicht zählten und jedes an Deutschen begangene Unrecht mit angeblicher alleiniger Kriegsschuld Deutschlands und dem schrecklichen Holocaust ins Abseits gestellt worden ist.

Die Vertreibungen waren ein Menschheitsverbrechen. Die in ihrem Umfeld begangenen Gewalttaten bleiben auf immer Verbrechen, ihre Opfer verdienen auf immer unser Mitleid und Gedenken. Das alles ist schreckliche Vergangenheit. So wie wir Deutschen zu den von Deutschen begangenen Verbrechen stehen (und noch mehr auf uns nehmen, als uns zusteht), so müssen wir das auch von unseren ehemaligen Feinden erwarten. Wir wollen mit allen unseren Nachbarn in Frieden leben und Freundschaft anstreben, das setzt aber voraus, daß auch sie sich zu den Schatten ihrer Vergangenheit bekennen.

Dieter Pfeiffer, St. Paul

 

 

Zu: "Die Hölle von Verdun" von Christoph Martinkat, JF 36/06

Unerträglich und tendenziös

Die Empfehlung für diesen Film über die Schlacht bei Verdun ist völlig unkritisch. Schon der Einstieg des Films zeigte die Tendenz an: Der Kaiser wurde als Kriegstreiber beschrieben, am Schluß war pflichtgemäß vom "Überfall" auf die Sowjetunion die Rede, obwohl dies nicht zum Thema gehörte. Falsch war ferner die Behauptung, daß die Franzosen die deutschen Kriegsgefangenen korrekt behandelten. Erschießungen von Gefangenen häuften sich. Es kam oft zu Mißhandlungen von Gefangenen. Zudem war Frankreich neben Rußland das einzige Land, daß unsere Kriegsgefangenen noch jahrelang völkerrechtswidrig zurückhielt. Natürlich durfte auch ein "antisemitischer" deutscher Offizier nicht fehlen. Französische Soldaten mit dem notorischen Deutschenhaß wurden aber unterschlagen. Der Kitsch der von Guido Knopp nachgestellten Spielszenen war unerträglich.

Friedrich Karl Pohl, Lüneburg

 

 

Zu: "Die Folgen des aufgestauten Hasses" von Günther Deschner, JF 36/06

Quellen besser prüfen

Die gezeigte Fotografie zu diesem Artikel ist gestellt. Es handelt sich um Leichenfledderei der übelsten Sorte, wo tote Kinder herumgetragen werden, die sich zuvor im Ambulanzwagen befanden, um dann wieder dort bis zur nächsten Stafettenübergabe zu verschwinden. Sie werden wie Trophäen herumgereicht. Es ist ein Beispiel für das würdelose Versagen der Medien, die sich um keinerlei Recherche bemühen, sondern nur noch Befindlichkeiten oberflächlich bedienen. Diese Fotografie gehört zur medialen Propaganda der Islamisten. Sie sollten die Quellen besser prüfen.

Dr. Thomas Fix, Lübbecke

 

 

Zu: "Das konservative Element" von Bernd-Thomas Ramb, JF 35/06

Quittung für Fehlentwicklung

Mit den weitgehenden Abweichungen vom Programm der CDU durch die Politik der Großen Koalition und mit der Unklarheit über die künftige Haltung der CDU in Regierung und Bundestag sowie das künftige Programm der CDU sind sehr viele Menschen ebenso unzufrieden wie Ramb. Seiner Kritik ist weitgehend zuzustimmen. Unzutreffend ist aber, wenn Ramb die schrittweise Übernahme der Kosten für die Krankenversicherung der Kinder durch den Staat, 2008 nur 1,5 Milliarden von etwa 16 Milliarden, als sozialdemokratische Wunschpolitik bezeichnet. Eine vollständige Übernahme dieser Kosten durch den Staat war und ist im Vorschlag der CDU für eine Gesundheitsreform vorgesehen, mit etwa erforderlichen Steuererhöhungen aber nur zur Finanzierung dieser Kostenübernahme statt zum Stopfen von Haushaltslöchern verursacht durch das Unterlassen von Ausgabenkürzungen.

Schärfsten Widerspruch erfordert die Gegenüberstellung der neuen CDU-Losung "Neue Gerechtigkeit durch mehr Freiheit" als Fortschritt gegenüber der "begrifflich ausgelutschten Sozialen Marktwirtschaft". Die Wirtschaftsordnung der Sozialen Marktwirtschaft entsprechend den Gedanken von Erhard, Müller-Armack und den Nationalökonomen von Mises und der Freiburger Schule ist nach wie vor die bestmögliche Wirtschaftsordnung auch zur Bewältigung der gegenwärtigen veränderten Bedingungen und bedarf nicht der Fortentwicklung zu einer "Neuen Sozialen Marktwirtschaft" durch die gegenwärtige CDU. Gegen die Grundsätze einer solchen Wirtschaftspolitik ist leider seit vierzig Jahren schwerwiegend verstoßen worden: Die Quittung dafür erhalten wir jetzt.

Prof. Dr. Folkmar Koenigs, Berlin

 

Gebrochenes Rückgrat der CDU

Die gesamte Berichterstattung zur CDU (Antifa-Terror, "Grillen gegen Rechts" in Delmenhorst) bestätigt: Diese einst christlich, konservative Partei hat ihre Existenzberechtigung verloren! Sie hat sich selbst eine Grube gegraben und liegt nun mit gebrochenem Rückgrat in dieser. Was vor einigen Jahren, am 9. November 2000, mit einer Demonstration für Toleranz und Demokratie in Berlin unter CDU-Beteiligung begann, wird nun zum Fluch für alle, die vor den Gefahren von Multikulti und Überfremdung warnen. Die Christenunion trommelt gegen Rechts und trägt somit dazu bei, daß eigene Parteimitglieder schlimmsten Terror ausgesetzt sind - und der Landesverband? Er sammelt Unterschriften gegen eine Straßenumbenennung in der Hauptstadt. Worüber soll man sich mehr ärgern, über das rückgratlose Verhalten von CDU-Parteileuten gegenüber René Stadtkewitz aus Pankow oder über die Zumutungen gegenüber dem Wähler?

Hans Meier, Berlin

 

 

Zu: "Pankraz: Th. Hobbes und die gierigen Eisbergjäger" von Günter Zehm, JF 35/06

Überlebenskampf des Westens

Pankraz trifft immer den Kern des Problems. Explosion der Weltbevölkerung, Überlastung der Natur, bei der Hälfte der Flüsse in China nahezu unbrauchbares Wasser. Vor Jahren polterte der Spiegel, die Demographie in Afrika sei durch Aids geregelt. Aids blieb, die Bevölkerung wächst. Nun baut die Uno angeblich auf Homosexualität. Darauf reagiert allein der sowieso dekadente Westen. Also, nichts geregelt: Wenn die 0,5 Milliarden Westler plötzlich stürben, würde das die übrige Welt kaum demographisch entlasten.

Läuft es weiter so, werden wir von den Gebärfreudigen überrollt, geknechtet, vernichtet, lange bevor die Implosion der Weltbevölkerung, das "Osterinselsyndrom", eintritt. Also bleibt uns nichts anderes, als den Überlebenskampf aufzunehmen und uns ebenso zu vermehren.

Franz Harder, Leopoldshöhe

 

 

Zu: "Es ist nicht unser Krieg" von Doris Neujahr, JF 34/06

Geschichtliche Verantwortung

Statt in Bayreuth der "Götterdämmerung" zu lauschen, hätte sich Angela Merkel besser mal mit Clausewitz beschäftigt. Dann würde sie wohl beim Thema Bundeswehreinsatz im Libanon den Spruch unterlassen: "Nicht kalkulierbare Risiken darf es nicht geben". Jeder Plan kann nämlich am ersten Abend eines Kampfeinsatzes bereits überholt sein. Beim Einsatz der Minieinheiten unserer Bundeswehr in Afghanistan oder im Kongo sträuben sich einem schon die Haare!

"Wir dürfen nicht am Rande stehen"? Nein, wir stehen am Rande! Wir sind zwar eines der größten Völker der Erde mit einem ebenso hohen Uno-Beitrag, doch haben dort noch heute die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges des Sagen (Vetorecht). Volle Souveränität besitzen wir nur auf dem Papier.

Sicher, Deutschland hat sich einst durch die Ermordung von Juden auf eine niedrige Stufe gestellt. Schuld aber ist nicht vererbbar. Daher hat unsere Generation keine Verpflichtungen gegenüber einem bestimmten Staat, sondern die Verpflichtung, Lehren aus der Geschichte zu ziehen. Achtung vor dem Leben sollte in Zukunft verhindern, daß bereits Kinder und Jugendliche durch Haß zu Gewalttaten "benutzt" werden.

Laut Umfrage ist der größte Teil der Deutschen gegen jeden Einsatz der Bundeswehr im Nahen Osten. Insofern spricht Merkel in dieser Sache nicht für das deutsche Volk!

Jürgen Jungnickel, Engelsbrand

 

 

Zu: "Die Rückkehr der Green Card" von Josef Hämmerling, JF 34/06

Europa abschotten ist kein Weg

Daß es Einwanderer nach Europa gibt, können wir nicht verhindern. Als freier Dozent für Deutsch als Fremdsprache habe ich in verschiedenen Integrationskursen an den Volkshochschulen in Leer und Papenburg unterrichtet und mehrere Prüfungen abgenommen. Ich habe jeweils bis zu 25 Teilnehmende unterschiedlichsten Alters, Herkommens und Vorkenntnisstandes - also drei Niveaus - in nur einem Kurs unterrichtet. Für kleinere Gruppen, also für wirksameren, zielgerichteten Unterricht fehlt das Geld. Außerhalb des Deutschkurses wiederum fehlen die Kontakte, das Gelernte anzuwenden.

Also: Zum einen muß der Staat hier investieren und zum anderen sind wir Deutschen gefordert, auf die Einwanderer zuzugehen, ihnen in jeglicher Weise zu helfen, sie anzunehmen und damit christliche Grundwerte vorzuleben. Ängstlich Europa abzuschotten, ist kein Weg.

Gerald Merseburg, Leer

 

 

Zu: "Intelligenz in die Wiege gelegt" von Anni Mursula, JF 34/06.

Bildungsstandard statt Gene

Obwohl der Fortschritt im Bereich Genetik eindeutig ist, stehen Umwelt und Vererbung noch immer unversöhnlich da, wenn es um Intelligenz geht. Die Ergebnisse besonders amerikanischer Forscher sind vorsichtig zu genießen, denn wenn es um Nerven und Gehirn geht, ist die Forschung erst am Anfang. Jedenfalls werden die Unterschiede bei Rassen, Völkern und einzelnen Menschen nicht nur von Vererbung, Umwelt einschließlich der staatlichen Gemeinschaft, in der sie leben, bedingt.

Um bei den in Ihrem Beitrag genannten Namen zu bleiben, verdanken Freud, Einstein, Mahler und andere ihre Leistungen besonders dem hohen Stand der Bildung im deutschen Sprachraum des 19. Jahrhunderts. Oder andersherum gefragt: Wie viele Nobelpreise sind - bei allem Wohlstand - nach 1945 in den deutschen Sprachraum gegangen?

Johann Dorfi, Öhringen


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