© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 39/06 22. September 2006

Meldungen

Uwe-Johnson-Tage mit vielen Lesungen

NEUBRANDENBURG. Die Nachkriegsjahre in Ost und West aus Sicht der Gegenwart sind das Hauptthema der Uwe-Johnson-Tage 2006 in Neubrandenburg. Bis zum 30. September finden unter dem Motto "Uwe Johnson und das kollektive Gedächtnis der Deutschen" Lesungen mit west- und mitteldeutschen Autoren statt. Joachim Walther stellt sein Buch "Sicherungsbereich Literatur" vor, der Liedermacher und Autor Stephan Krawczyk bietet eine Konzertlesung an, und Jens Bisky liest aus "Der Sozialismus und ich", das seine Kindheit und Jugend in der DDR beschreibt. Heute ist Bisky, Jahrgang 1966, Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung. Mit dem Programm wolle man den unterschiedlichen Erinnerungen in Ost und West auf die Spur kommen, sagte Carsten Gansel, Vorsitzender der Mecklenburgischen Literaturgesellschaft. Der mit 12.500 Euro dotierte diesjährige Johnson-Preis geht am 30. September an Joochen Laabs für sein Buch "Späte Reise". Laabs wurde 1937 in Dresden geboren, war Straßenbahnfahrer und Diplomingenieur für Verkehrstechnik und arbeitet seit 1976 als freiberuflicher Autor in Berlin und Mecklenburg. Ab 1993 war Laabs Generalsekretär des PEN-Zentrum der DDR, von 1999 bis 2001 Vizepräsident des PEN-Zentrums der Bundesrepublik.

 

Ausstellung zum Kultfilm "Das Boot"

FRANKFURT/MAIN. Mit einer Sonderausstellung erinnert das Deutsche Filmmuseum an den vor 25 Jahren uraufgeführten Kinofilm "Das Boot". Grundlage für den Film des späteren Hollywood-Regisseurs Wolfgang Petersen war der 1973 erschienene autobiografische Roman von Lothar Buchheim. "Das Boot" habe eine neue deutsche Ära in der deutschen Filmgeschichte eingeleitet, sagte Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filminstituts, zur Ausstellungseröffnung am vergangenen Sonntag in Frankfurt am Main. Bis zum 7. Januar haben Besucher die Möglichkeit, sich umfassend über die Entstehungsgeschichte des für sechs Oscars nominierten Meisterwerks zu informieren. Die damaligen Protagonisten - darunter Herbert Grönemeyer, Heinz Hoenig, Uwe Ochsenknecht, Jürgen Prochnow, Ralf Richter, Otto Sander, Martin Semmelrogge - waren von den beiden Berliner Künstlern Sven Femerling und Georg Grill zu den Dreharbeiten befragt worden. Die daraus entstandenen 57 ausführlichen Interviews sind Hauptbestandteil der Ausstellung. Außerdem werden zahlreiche Requisiten wie ein Modell des U-Boots gezeigt.

 

Herta Müller mit Literaturpreis geehrt

AACHEN. Die Schriftstellerin Herta Müller hat für ihr Gesamtwerk den mit 20.000 Euro dotierten Walter-Hasenclever-Literaturpreis 2006 erhalten. "Herta Müller ist eine große Artistin deutscher Sprache, bedeutende Erinnerungskünstlerin und unverzichtbare Essayistin", sagte Professor Otto Eke von der Universität Paderborn in seiner Laudatio in Aachen. Herta Müller wurde 1953 in Rumänien geboren. Sie arbeitete als Übersetzerin und als Deutschlehrerin. Als sie sich weigerte, für den rumänischen Geheimdienst zu arbeiten, wurde sie entlassen. Nach Unterdrückung, Verhören und Hausdurchsuchungen konnte sie 1987 nach Berlin übersiedeln. Der Literaturpreis ist nach dem in Aachen geborenen Schriftsteller Walter Hasenclever (1890-1940) benannt und wird alle zwei Jahre verliehen. Ausgezeichnet werden Autoren, die sich in Form und Inhalt um die deutsche Literatur verdient machen.

 

Sprach-Pranger

"Well-Kamm Hair&Beauty" (Name eines Friseursalons in Berlin-Reinickendorf)


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