© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 37/06 08. September 2006

Zitate

"Die Damen und Herren der EU-Zentrale sind entweder unterbeschäftigt, existenzängstlich oder profilierungsneurotisch, vielleicht alles miteinander. Jedenfalls müllen sie 457 Millionen Menschen mit Papieren zu: Anweisungen, Befehle, Verbote, uferlose Gesetze. Unterschiede zwischen der EU-Zentrale und marxistischen Zentralkomitees sind kaum noch zu erkennen."

Helmut A. Gansterer im Wiener Magazin "Profil" 35/06

 

 

"Es ist die Verheißung dieser Ideologie, nicht das Mitgefühl mit leidenden islamischen Brüdern und Schwestern, das den Dschihadismus nun auch für eine wachsende Zahl junger Immigranten der zweiten und dritten Generation in Europa attraktiv macht. Diese Ideologie ermöglicht es, Allmachtsphantasien auszuleben und sich gegenüber einer Umwelt von 'Ungläubigen' erhaben und auserwählt zu fühlen."

Richard Herzinger, Journalist, am 29. August im Politischen Feuilleton des Deutschlandradios

 

 

"Es ist bei den Sozialdemokraten noch immer nicht möglich, über andere als arbeitsmarktpolitische Schlagseiten der Einwanderung zu sprechen, obwohl natürlich auch Sozialdemokraten spüren, daß die Familienstrukturen zum Beispiel in vielen libanesischen Familien zu einem Problem für die ganze Umgebung werden können."

Mariam Lau in der "Welt" vom 30. August

 

 

"In der Tat bedroht der moderne Kapitalismus vieles, wofür die Union traditionell steht. Er fordert Mobilität und Flexibilität, fördert den Hedonismus, die freie Forschung, die Zuwanderung, will Beweglichkeit von Waren, Kapital, Dienstleistungen; kann mit nationaler Abschottung so wenig anfangen wie mit einem Bildungssystem, das Privilegien konserviert. Das Kapital ist revolutionär, nicht konservativ."

Alan Posener in der "Welt am Sonntag" vom 27. August

 

 

"Die Forderung nach mehr Wettbewerb geht den Liberalen um so flüssiger über die Lippen, je weniger sie selbst davon betroffen wären. Während der baden-württembergische FDP-Justizminister Ulrich Goll Gefängnisse teilprivatisiert und die Liberalen in Hamburg über einen Verkauf der Feuerwehr nachdenken, soll beim Meisterzwang und im Standesrecht der Ärzte, Apotheker und Anwälte möglichst alles so bleiben, wie es ist."

Alexander Neubacher im "Spiegel", 35/06

 

 

"Ich denke gar nicht so sehr an Europa, sondern eher an die USA, wo viele Schüler nur sehr wenig über europäische Geschichte wissen. Einen Kurs jedoch muß dort jeder Schüler belegen: entweder über den Holocaust, die Nazis oder den Zweiten Weltkrieg, als ob sich die ganze europäische Historie reduzieren ließe auf die Geschichte von bösen Deutschen und jüdischen Opfern."

Tony Judt, britischer Historiker, im Magazin "Stern", 35/06


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