© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 35/06 25. August 2006

Meldungen

Gespräche über Spätabtreibungen

Berlin. Die Spitzen der Fraktionen von Union und SPD wollen am 19. September mit hochrangigen Kirchenvertretern über neue Regeln für Spätabtreibungen sprechen. Bereits seit längerem drängen Abgeordnete von CDU und CSU auf eine Änderung im Abtreibungsparagraphen 218, um die Zahl der Spätabtreibungen zu verringern. Jedes Jahr werden in Deutschland mehr als 2.000 Kinder nach der 12. Schwangerschaftswoche abgetrieben. Bis zu diesem Zeitpunkt bleiben Abtreibungen straffrei, wenn die Mutter sich einer Pflichtberatung unterzieht. Auch danach können Kinder im Mutterleib getötet werden, wenn zum Beispiel Behinderungen festgestellt werden. Im vorigen Jahr wurden dem Statistischen Bundesamt 2.220 solcher Fälle gemeldet. 171 Spätabtreibungen wurden erst nach der 23. Schwangerschaftswoche vorgenommen. Die Dunkelziffer wird von Vertretern der Ärzteschaft weit höher eingestuft, berichtet die Evangelische Nachrichtenagentur idea.

 

Hamburg: Hoher Ausländeranteil

Hamburg. In Hamburg ist fast jeder zweite Einwohner unter 18 Jahren Ausländer oder stammt aus dem Ausland. Das ergeben nach Angaben des Hamburger Abendblattes bislang unveröffentlichte Zahlen des Statistikamtes Nord. Demnach haben 45,8 Prozent aller Hamburger unter 18 Jahren einen
sogenannten "Migrationshintergrund". Mit Blick auf die Kinder unter sechs Jahren sei der Anteil sogar noch größer. In dieser Bevölkerungsgruppe haben in der zweitgrößten deutschen Stadt sogar 48 Prozent einen ausländischen Hintergrund. Rechnet man alle Altersstufen zusammen, so habe in Hamburg mehr als jeder Vierte einen Migrationshintergrund, heißt es in dem Bericht. Deutschlandweit liegt diese Zahl derzeit bei 18,6 Prozent.

 

"Suche nach bürgerlichen Werten"

Berlin. Der Berliner Historiker Paul Nolte hat der CDU empfohlen, eine werteorientierte Politik zu vertreten und die Werte Freiheit und Verantwortung in den Mittelpunkt zu stellen. Mit dem Begriff "konservativ" könne man dagegen in Deutschland keinen Wahlkampf bestreiten, sagte Nolte in einem Gespräch mit der Berliner Zeitung. Allerdings habe sich der Begriff in den vergangenen Jahren gewandelt. "Er meint nicht mehr das starre Festhalten am Vorgestrige, sondern den Versuch neuer Antworten auf Probleme von heute und morgen." Nach Ansicht Noltes sei der Zeitgeist anders als noch in den siebziger Jahren nicht mehr nur links. "Es gibt heute eben auch den konservativen Zeitgeist der Suche nach neuen bürgerlichen Werten oder die Erkenntnis, daß Religion doch eine Bedeutung hat, oder die Wiederentdeckung der Familie." Alles drehe sich um die Frage, wohin die Gesellschaft steuert.


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen