© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 29/06 14. Juli 2006

Meldungen

Immer mehr Deutsche treten zum Islam über

Soest. Immer mehr Deutsche treten zum Islam über. Ihre Zahl stieg von jährlich rund 300 Personen zur Jahrtausendwende auf etwa 1.000 im Jahr 2004. Im vergangenen Jahr wandten sich mindestens 4.000 Deutsche dem Islam zu, wie das Zentralinstitut Islam-Archiv Deutschland in Soest ermittelte. Eine plausible Erklärung für diese Entwicklung habe das Institut nicht, sagte dessen Leiter Muhamad Salim Abdullah gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Auch die Zahl der klassischen Moscheen in Deutschland steige kontinuierlich. Bereits heute gebe es 143 Moscheen mit Kuppel und Minarett. 128 weitere Gebäude seien in Planung oder im Bau. Außerdem gibt es rund 2.600 Gebets- und Versammlungsräume in Hinterhöfen, Fabrikhallen oder Werkstätten, deren Anzahl ebenfalls weiter wachsen werde.

 

Stasi: Schönbohm kritisiert SPD

Potsdam. Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) hat der SPD vorgeworfen, sie behindere die Stasi-Aufarbeitung im Westen. Hintergrund ist ein unveröffentlichter Bericht der Birthler-Behörde über Kontakte der DDR-Auslandsspionage zu Bundestagsabgeordneten (JF 28/06). In dem Bericht sind 43 Abgeordnete verzeichnet, die zwischen 1969 und 1972 im Bundestag saßen, darunter 30 SPD-Abgeordnete. Die SPD wolle nicht, daß das Wirken der Stasi in Westdeutschland erforscht wird, weil sie unangenehme Überraschungen fürchte, sagte Schönbohm der Welt. Er warf dem stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Wolfgang Thierse vor, die Aufklärung aus parteipolitischen Motiven zu blockieren. Thierse hatte sich dagegen ausgesprochen, die Namen der ehemaligen Abgeordneten, von denen fünf nachweislich für die Stasi gearbeitet haben, zu veröffentlichen. Solche Forderungen seien ein "Aufruf zur Denunziation".

 

Gericht verurteilt Alexandra Hildebrandt

Berlin. Die Leiterin des Berliner Mauermuseums am Checkpoint Charlie, Alexandra Hildebrandt, ist wegen fahrlässiger Körperverletzung und Beleidigung verurteilt worden. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten verurteilte sie am vergangenen Freitag zu einer Geldstrafe von 15 Tagessätzen zu je 50 Euro. Anlaß war ein Vorfall im Frühjahr 2004, als Schauspieler in Uniformen der DDR-Grenztruppen vor dem Checkpoint Charlie aufgetreten waren. Die Museumsleiterin wertete dies als Provokation, weil es die Opfer des SED-Staates verhöhne. Dabei soll es zu einer "heftige Diskussion" und einer "Rangelei" gekommen sein. In zwei weiteren Fällen wurde Hildebrandt vom Vorwurf der Beleidigung freigesprochen. Hildebrandt kündigte an, Rechtsmittel gegen das Urteil einzulegen.


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