© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/06 16. Juni 2006

Meldungen

Prozeß gegen Fallaci eröffnet und verschoben

BERGAMO. Der Prozeß gegen die italienische Journalistin und Bestsellerautorin Oriana Fallaci wegen Schmähung des Islam ist auf Ende Juni verschoben worden. Dies entschied eine Richterin im norditalienischen Bergamo am Montag bei der Prozeßeröffnung, bei der es vor allem um Verfahrensfragen ging. Die Gemeinschaft der italienischen Moslems, vertreten durch ihren Präsidenten Adel Smith, hatte Fallaci angezeigt, weil ihr Buch "Die Kraft der Vernunft" nach Ansicht des Verbands den Islam beleidigt. Die 75jährige Fallaci, die heute in New York lebt, hat bereits früher mit provokativen Thesen zum Islam Kontroversen ausgelöst, so mit ihrem Essay "Die Wut und der Stolz", der als Reaktion auf die Terroranschläge vom 11. September 2001 entstanden war (die JF berichtete).

 

China verbannt "Da Vinci Code" aus Kinos

PEKING. Die chinesischen Behörden haben die Kinovorführung des Hollywoodfilms "The Da Vinci Code" (JF 22/06) verboten. Zuvor war der Film, der auf dem gleichnamigen Bestseller von Dan Brown basiert, bereits einige Wochen in den Kinos gelaufen und hatte in dieser Zeit rund zehn Millionen Euro eingespielt. Nach offiziellen Angaben habe die Regierung den Blockbuster stoppen lassen, um die Kinos für nationale chinesische Produktionen frei zu machen. Wu Hehu, ein Sprecher der United Cinema Line Corporation in Shanghai, gab an, er habe die knappe Mitteilung erhalten, die Vorführung des Films zu stoppen, jedoch ohne Angabe von Gründen. Beobachter gehen allerdings davon aus, daß die wahren Gründe für das Aus religiöser Natur sind. Es gebe Spekulationen darüber, daß der Film zu gut bei den chinesischen Christen angekommen sei und deshalb verboten wurde, so ein Mitarbeiter der BBC in Peking.

 

Stiftung für das Werk Mattheuers

LEIPZIG. Um das Werk des Künstlerpaares Ursula Mattheuer-Neustädt und Wolfgang Mattheuer (1927-2004) kümmert sich künftig eine Stiftung. Sie habe ihren Sitz in Leipzig und solle auch Ausstellungen und Publikationen unterstützen, teilte der Stiftungsvorsitzende Karl Schwind vergangene Woche mit. Außerdem sei die Vergabe eines Preises geplant. Der im Vogtland geborene Mattheuer war Mitbegründer der "Leipziger Schule" und zählte zu den bekanntesten deutschen Künstlern seiner Zeit. Berühmt ist seine Plastik "Der Jahrhundertschritt". Der Galerist Schwind war ihm viele Jahre als Freund verbunden. Die 1926 geborene Ursula Mattheuer-Neustädt hat sich als Grafikerin einen Namen gemacht.

 

Soziologe Lepenies erhält Friedenspreis

FRANKFURT/MAIN. Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels geht in diesem Jahr an den Soziologen Wolf Lepenies. In der Begründung heißt es, mit dem Friedenspreis ehre die Jury "den wissenschaftlichen Schriftsteller, den anschaulich schreibenden Biographen, den stilsicheren Essayisten, der durch Wort und Tat belegt, daß zwischen Verhalten und Wissen, zwischen Moral und Wissenschaft ein unauflöslicher Zusammenhang besteht". Der 65jährige frühere Rektor des Wissenschaftskollegs zu Berlin erhält die Auszeichnung am 8. Oktober während der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche. Der mit 25.000 Euro dotierte und seit 1950 alljährlich vergebene Preis gilt als einer der angesehensten in Deutschland.

 

Sprach-Pranger

"Kiss & Ride"

Bezeichnung einer Zone mit eingeschränktem Halteverbot für Pkw am neuen Berliner Hauptbahnhof


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