© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 25/06 16. Juni 2006

Meldungen

Lebensgemeinschaften haben weniger Kinder

Wiesbaden. In "wilden Ehen" wachsen weniger Kinder auf als in regulären Ehe. Das geht aus Daten des Statistischen Bundesamtes hervor, die im Zuge des Mikrozensus 2005 erhoben worden sind (siehe nebenstehenden Bericht). Demnach waren die 684.000 Lebensgemeinschaften, in denen das jüngste Kind unter 18 Jahren war, mit 63 Prozent mehrheitlich Ein-Kind-Familien. Auch die 1,6 Millionen Alleinerziehenden mit minderjährigem Nachwuchs waren in der Mehrzahl (58 Prozent) Familien mit einem Kind. Dagegen zogen von den 6,7 Millionen Ehepaaren, die mindestens ein Kind unter 18 Jahren hatten, die meisten, nämlich knapp die Hälfte (47 Prozent), zwei Kinder auf.

 

17. Juni: Vaatz fordert Opferrente

Berlin. Zum 53. Jahrestag des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 hat der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz, die Einführung einer SED-Opferpension für alle Inhaftierten der kommunistischen Diktatur gefordert. "Am 17. Juni 1953 starben bei der brutalen Niederschlagung des Volksaufstands gegen das DDR-Unrechts-Regime über 50 Menschen, Hunderte verschwanden in den kommunistischen Gefängnissen. Diese Opfergruppe hat bis heute vergeblich auf eine angemessene Entschädigung gewartet", sagte Vaatz. Im Vergleich zu dem Geld, das bisher an die Täter geflossen sei, "ist das Ganze relativ billig". Während die Rentennachzahlung für die dem SED-Staat nahestehenden Personen den Steuerzahler jährlich gut drei Milliarden Euro koste, müßten für die Pensionen der rund 70.000 noch lebenden Opfer jährlich nur 71 Millionen Euro aufgewendet werden, rechnete Vaatz vor. Ein Bundesratsantrag Sachsens, Thüringens und Sachsen-Anhalts sehe einen Anspruch für rehabilitierte politische Häftlinge vor, die mindestens ein Jahr im Gefängnis gesessen haben.

 

Knobloch für mehr Patriotismus

Berlin. Die neugewählte Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, Charlotte Knobloch, wünscht sich von den Deutschen mehr Patriotismus. "Warum sollen die Deutschen nicht stolz auf ihr Land sein?" fragte Knobloch in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel am Sonntag. Jeder könne darauf stolz sein, wie die Menschen nach dem Krieg "dieses Land mit den Händen aufgebaut haben". Knobloch sagte, sie werde oft von Zuwanderern gefragt, warum die Deutschen ihr Land nicht liebten. "Ich verlange ja gar nicht von den Neubürgern, daß sie schnell ein Patriotismusgefühl entwickeln. Ich verlange aber von den Alteingesessenen, daß sie sich zu ihrem Land mit Freude bekennen. Und das tun sie nicht", sagte Knobloch.


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