© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 24/06 09. Juni 2006

Meldungen

Widerstandskämpfer Hans Hirzel gestorben

Wiesbaden. Am 3. Juni verstarb nach schwerer Krankheit der patriotische Widerstandskämpfer Hans Hirzel. Geboren 1924 in Untersteinheim bei Heilbronn, schloß sich Hirzel 1942 der studentischen Widerstandsgruppe Weiße Rose um die Geschwister Scholl an. Er gehörte zu jenen, die immer wieder auch auf die patriotischen Motive vieler Mitglieder der Gruppe hinwiesen. Auf seine Verhaftung 1943 - er entging nur knapp dem Todesurteil - folgte eine Verurteilung zu fünf Jahren Haft. Nach dem Krieg war er zeitweilig persönlicher Assistent bei Horkheimer und Adorno am Frankfurter Institut für Sozialforschung und leitender Redakteur der Frankfurter Hefte. Nach langer CDU-Mitgliedschaft trat er den Republikanern bei und kandidierte für diese 1994 bei der Wahl zum Bundespräsidenten. Schließlich war er Mitglied - zuletzt parteilos - und Alterspräsident im Stadtrat der hessischen Landeshauptstadt. Hirzel schrieb unter anderem auch für die JUNGE FREIHEIT. Ein ausführlicher Nachruf folgt in der nächsten Ausgabe.

 

15,3 Millionen haben Migrationshintergrund

Berlin. In Deutschland leben 15,3 Millionen Menschen mit einem sogenannten "Migrationshintergrund". Das geht aus dem Mikrozensus 2005 des Statistischen Bundesamtes hervor, der am Dienstag veröffentlicht worden ist. Zu den Menschen mit Migrationshintergrund zählen die Statistiker unter anderem neben Ausländern auch eingebürgerte Zuwanderer sowie Aussiedler und deren Kinder. Den Daten des Mikrozensus zufolge, für den 390.000 Haushalte mit 830.000 Menschen befragt wurden, stammt jeder fünfte (19 Prozent) Bewohner der Bundesrepublik von Einwanderern ab. Offiziell leben in Deutschland 7,3 Millionen Ausländer. Ein weiteres Ergebnis des Mikrozensus besagt, daß es in Deutschland immer weniger Haushalte mit Eltern und Kindern gibt. Im Vergleich zu 1991 nahm die Zahl der Einpersonenhaushalte bis 2005 um vier Prozentpunkte auf 38 Prozent zu. Im Schnitt leben in den deutschen Haushalten derzeit noch 2,11 Personen.

 

Verfassungsschutz beobachtet Ramelow

Berlin. Das Bundesamt für Verfassungsschutz überwacht den stellvertretenden Fraktionschef der Linkspartei im Bundestag, Bodo Ramelow. Insbesondere aufgrund seiner Funktionärstätigkeit für die Linkspartei.PDS liege ein konkreter und verdichteter Verdacht in bezug auf extremistische Bestrebungen vor, heißt es zur Begründung von der Behörde. Ramelow kündigte an, gerichtlich gegen die Beobachtung vorzugehen. "Es wird Zeit, daß die fortwährende Bespitzelung von demokratisch gewählten Mandatsträgern ein Ende hat", sagte der Politiker.


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