© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 22/06 26. Mai 2006

UMWELT
Rettet die Ostsee
Volker Kempf

Wenn Delphine qualvoll verenden und an einen Strand gespült werden, rührt dies das Menschenherz. Aber es ist nicht damit getan, Delphine im Atlantik oder neuerdings Schweinswale in der Ostsee retten zu wollen. Sicher kommt der Kampf gegen die Schleppnetzfischerei und die Forderung nach Schutzzonen für die auch Kleiner Tümmler genannte einzige Walart in der Ostsee seinem Bestandserhalt von etwa 900 bis 2.100 Exemplaren entgegen.

Die kürzlich durch die Presse breit gestreute Meldung vom bedrohten Schweinswal läßt aber auch deshalb aufhorchen, weil als Ursache die Plünderung der Fischbestände angegeben wird, wofür die EU-Politik verantwortlich zeichnet. Und der Verbraucher? Der kann mit gutem Gewissen den Karpfen wiederentdecken, der in Bierteig lecker schmeckt. Von Kabeljau und Scholle sollte man hingegen besser die Finger lassen. McDonald's hat sogar Meeresfisch aus nachhaltig befischten Beständen auf seinem Fisch-Burger, der dann aber auch nicht aus der Ostsee kommt. Ein bißchen Einkauftsmacht hat auch der Verbraucher, um einer unvernünftigen EU-Fischereipolitik etwas entgegenzusetzen.


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