© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 19/06 05. Mai 2006

Neulich im Internet
eThik
Erol Stern

Bereits in den späten siebziger und frühen achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts fingen die Menschen an, sich Gedanken über den zunehmenden Einfluß von Computern und Robotern auf das Arbeitsleben zu machen. Inzwischen haben Internet, Elektronik und Robotik die Berufswelt nachhaltiger revolutioniert und evolutioniert, als es zur Blüte der Industrialisierung die Dampfmaschine auch nur ansatzweise geschafft hätte. Natürlich geschah dieser Umbruch nach Meinung der Kritiker eindeutig zu Lasten von Arbeitsplätzen, während die Befürworter den Segen in der Befreiung von stupiden und monotonen Tätigleiten sehen. Wenngleich die Wahrheit irgendwo dazwischen liegen mag, werden durch den späten Siegeszug der online getätigten Geschäfte auch in Zukunft gerade in unseren Breiten weitere qualifizierte Arbeitsplätze wegfallen. Ohne nun all jene, die ihre Besorgungen via Internet erledigen, als rücksichtlose Jobkiller zu brandmarken, sei ihnen doch folgende Reflexion anheimgestellt: Sich nämlich stets zu fragen, ob er (oder sie) dieses Geschäft nicht auch mit einem Menschen aus Fleisch und Blut hätte tätigen können. Noch leben wir nicht in der Matrix-Welt, als daß wir keinen Einfluß auf unsere Entscheidungen hätten. Das vermeintlich "gesparte" Geld kommt - öfter als man denkt - über vermiedene Fehlentscheidungen und entlastete Sozialkassen wieder zurück, ermuntert Euer

Erol Stern


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