Zitate

"Ein frei vagabundierendes Schuldbedürfnis hat die Deutschen zum Tätervolk ernannt, was logischerweise dazu führt, alle anderen als Opfer wahrzunehmen. Wer das tut, schwimmt dort mit, wo die meisten schwimmen, und ist mit sich und der Welt im reinen. Statt ihnen den sensiblen Umgang mit fremden Leuten zu erleichtern, hat das jahrelange Wehen eines ebenso selbstkritischen wie fremdenverliebten Zeitgeistes den Deutschen offenbar nur dazu verholfen, das eine Klischee gegen ein anderes auszutauschen."

Konrad Adam, Publizist, in der "Welt" vom 22. April

"Es werden auch blauäugige, blonde Menschen Opfer von Gewalt, zum Teil sogar von Tätern, die möglicherweise nicht die deutsche Staatsangehörigkeit haben."

Wolfgang Schäuble, CDU-Bundesinnenminister, im Deutschlandradio-Interview am 20. April

"In dieses Deutschland und seine Sozialsysteme wandern jährlich viele Tausende zu. Es geht um die Frage, ob es in absehbarer Zeit eine Mischung aus dem ursprünglichen Land und den Sitten, Gewohnheiten und Überzeugungen der Zuwanderer sein wird oder auch noch in zehn oder 50 Jahren als Deutschland erkennbar sein soll."

Florian Stumfall in der Wochenzeitung "Bayernkurier" 15/05

"Wer als Gast in diesem Land Aufenthalt begehrt, hat sich an die hier geltende ordre public zu halten, an das Recht des Landes. Den Gast trifft hier die Bringschuld. Und nicht nur das: Ihn trifft auch grundsätzlich die Beweislast dafür, daß er die Grundrechte und Gesetze kennt, achten will und künftig achten wird."

Robert Leicht, in der "Zeit" 17/06

"Menschen, die einen Mord an unbotmäßigen Familienmitgliedern für eine Art Naturrecht halten, müssen gesellschaftlich ausgegrenzt und möglichst hart bestraft werden."

Rainer Balcerowiak in der "Jungen Welt" vom 15. April

"Wenn eine Ministerin sich als Christin outet, dann hat das geradezu panikartige Reflexreaktionen zur Folge. Jedes andere Outing ist dagegen sozusagen legitim."

Margot Käßmann, Landesbischöfin, im Deutschlandfunk am 24. April

"Solange ich Vorsitzender der SPD bin, schließe ich eine Koalition mit der Linkspartei aus. Zumindest bei uns im Westen der Republik ist das eine Zusammenkunft von ehemaligen Sektierern und Leuten, mit denen ich nichts am Hut habe."

Kurt Beck, kommissarischer SPD-Vorsitzender, im "Spiegel" 16/06

"Hamas mißbraucht den legitimen Kampf der Palästinenser um ihre Rechte für Ziele, die weit über die Befreiung palästinensischen Bodens vom israelischen Besatzungsregime hinausgehen. Nach ihrer islamistischen Ideologie ist der Kampf der Palästinenser nur ein Mittel zum Zweck, nämlich der Errichtung eines islamischen Staates als Keimzelle der Vorherrschaft des Islam als der einzig gültigen Religion und Weltanschauung auf der ganzen Welt."

Richard Herzinger im Deutschlandradio-Feuilleton vom 20. April