© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 17/06 21. April 2006

Fußball-WM: Nicht Puppen tanzen lassen, sondern pieken
Voodoo oder gaga?
Christoph martinkat

Wir werden es sehen: Kaum setzt man den Titanen auf die Bank, schon steht er wieder im Tor. Schuld darscan sind weder Klinsmann noch Lehmann, sondern einfach nur Voodoo. Wie von Zauberhand gelenkt, wird nämlich nur einer: Oliver Kahn. Zuerst hat er die unhaltbaren Bälle in Griff, dann die gereckten Hälse der gegnerischen Stürmer. Nein, gegen Kahns Voodoo-Zauber kommt kein Leh-, geschweige denn Klinsmann dieser Fußballwelt an. Deren Befunde müssen schlichtweg lauten: zu normal. Viiiiiel zu normal! Doch unverhofft naht den Fußballstinos Rettung, und zwar durch Voodoo-Puppen, etwa aus dem Hause Devil's Child. Der Zauber funktioniert laut Beipackzettel teuflisch einfach: Man stecke einfach eine Voodoo-Nadel in die Puppe der entsprechenden Fußballnation und glaube fest an seinen Fluch. Okay, Lehmann müßte also nur die Deutschland-Puppe hervorkramen, "Olli" und "Meniskusscha-den" memorieren und die Nadel an jene empfindliche Stelle setzen. Vorbei wäre es dann mit Voodoo-Olli. Dieser könnte sich nicht einmal mit Hilfe der Puppe revanchieren, denn Voodoo und Gegen-Voodoo heben sich bekanntlich auf.

 

Foto: Voodoo you do?


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