© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 14/06 31. März 2006

Meldungen

Unterschriften gegen Windpark vor Wartburg

EISENACH. 12.000 Menschen haben sich mit ihrer Unterschrift gegen die Errichtung eines Windparks vor der Wartburg ausgesprochen. Eine entsprechende Liste hat die Initiatorin der Unterschriftenaktion, Brigitte Korndörfer, vergangenes Wochenende Thüringens Kultusminister Jens Goebel (CDU) vorgelegt. Bei einem Bau der Windräder sei der Verlust des Weltkulturerbetitels der Unesco zu befürchten, warnte Korndörfer am Sonntag in Eisenach. Eine Husumer Firma will sieben Kilometer vor der Wartburg vier 100 Meter hohe Windräder mit einem Rotordurchmesser von 82 Meter errichten. Dagegen hatte die Gemeinde Marksuhl Widerspruch eingelegt. Ein Sprecher sagte, man befürchte den Verlust des Weltkulturerbestatus für die Wartburg. Bereits am 25. Januar dieses Jahres war der Bau des Windparks vom Verwaltungsgericht Meiningen vorläufig gestoppt worden. Die Richter hatten ihren Beschluß im Eilverfahren damit begründet, daß bei einem sofortigen Baubeginn unbehebbare Schäden an der Landschaft und dem Denkmalschutz entstehen könnten.

 

CDL: Palliativmedizin statt Brüder Grimm

BICKENBACH. Als "überflüssig" hat die hessische Landesvorsitzende der Christdemokraten für das Leben (CDL), Astrid Mannes, Überlegungen des hessischen Wissenschaftsministers bezeichnet, einen Lehrstuhl zur Bedeutung der Brüder Grimm einzurichten. "Leben und Wirken der Brüder Grimm sind nahezu erschöpfend erforscht. Schon jetzt werden an den Universitäten im Fachbereich Germanistik Lehrveranstaltungen zu den Brüdern Grimm angeboten. Ein Lehrstuhl nur zur Erforschung der Brüder Grimm ist überflüssig", erklärte die CDU-Politikern, die mit der Familie Hassenpflug und damit mit den Brüdern Grimm verwandt ist. "Wenn Hessen Gelder für einen Lehrstuhl zur Verfügung stellen kann, dann sollten diese vielmehr in die Errichtung eines Lehrstuhls für Palliativmedizin fließen", so Mannes. Die Palliativmedizin ermögliche sterbenden Menschen einen schmerzfreien und würdevollen Tod und werde angesichts der demographischen Entwicklung an Bedeutung zunehmen. In ganz Hessen gebe es noch keinen solchen Lehrstuhl, während in Nordrhein-Westfalen bereits drei Lehrstühle für Palliativmedizin eingerichtet worden seien, erklärte Mannes.

 

Science-Fiction-Autor Stanislaw Lem gestorben

KRAKAU. Der international bekannte polnische Science-Fiction-Autor Stanislaw Lem ist im Alter von 84 Jahren in einem Krankenhaus in Krakau gestorben. Der 1921 im heute ukrainischen Lemberg geborene Lem studierte zunächst Medizin. Sein literarisches Debüt gab er 1946 mit der Novelle "Der Mensch vom Mars", die in Fortsetzungen in der Zeitschrift Die Neue Welt des Abenteurs erschien. Weltberühmt wurde er mit dem Roman "Solaris" (1961). Darin entdecken Astronauten einen fiktiven Planeten, der sich als riesiges Lebewesen entpuppt. Weitere bekannte Werke sind "Sterntagebücher" sowie die Erzählbände "Robotermärchen" und "Nacht und Schimmel". Seit 1973 lehrte er als Dozent am Lehrstuhl für polnische Literatur an der Universität Krakau. Seine Bücher wurden in 41 Sprachen übersetzt und erreichten eine millionenfache Auflage. Drei von ihnen wurden auch verfilmt, zuletzt zum zweiten Mal "Solaris" mit George Clooney in der Hauptrolle.

 

Sprach-Pranger

"4F circle"

Neue Bezeichnung für Trimm-dich-Pfade in verschiedenen deutschen Städten, etwa in München, Essen, Augsburg und Magdeburg. Der Name steht für "fit, free, fun, function"


Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen