© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 12/06 17. März 2006

Meldungen

Deutsches Volk schrumpft schneller

Berlin. Das deutsche Volk schrumpft schneller als erwartet. Das ist das Ergebnis einer in dieser Woche veröffentlichten Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. "In nur zwei Jahren ist die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau um 0,7 Prozent auf 1,36 gefallen", sagte der Leiter des Instituts, Reiner Klingholz, dem Focus. Laut Klingholz sinkt nicht nur die Kinderzahl weiter, sondern auch der Kinderwunsch. Dieser sei mittlerweile von zwei auf nur noch 1,6 Kinder pro Frau zurückgegangen. "Durch Geld allein läßt sich die Entwicklung nicht umdrehen. Kinder werden nicht am Bankschalter gezeugt", sagte Klingholz. Gestützt werden die Ergebnisse von neuen Zahlen des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden. Demnach kamen 2005 weniger als 676.000 Kinder zur Welt. Damit ist die Zahl der Geburten in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit 1945.

 

Statistiker registrieren 124.000 Abtreibungen

Wiesbaden. In Deutschland sind im vergangenen Jahr offiziell 124.000 Schwangerschaftsabbrüche registriert worden. Das sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 5.600 Abtreibungen weniger (minus 4,3 Prozent) als 2004. Knapp drei Viertel der Frauen die abgetrieben haben waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 16 Prozent zwischen 35 und 39 Jahren. Rund sieben Prozent der Frauen waren 40 Jahre und älter. Bei den Frauen unter 18 Jahren ging die Zahl der Abbrüche um fast acht Prozent zurück. Gut 41 Prozent der Schwangeren hatte vor der Abtreibung noch keine Lebendgeburt. In weniger als drei Prozent der Fälle waren medizinische oder kriminologische Indikationen die Begründung für die Abtreibung. Lebensschutzorganisationen weisen seit Jahren darauf hin, daß in den Abtreibungsstatistiken die Dunkelziffer nicht berücksichtigt wird.

 

Wiesbaden mit den meisten Geburten

Berlin. Wiesbaden ist mit 10,46 Kindern pro 1.000 Einwohner die geburtenfreudigste Großstadt Deutschlands. Das geht aus einer Untersuchung der 50 größten deutschen Städte im Auftrag der Zeitschrift Men's Health hervor. Demnach sind Magdeburg und Chemnitz mit 6,91 beziehungsweise 7,2 Geburten je 1.000 Einwohner die Schlußlichter. Berlin belegt mit jährlich 8,69 Neugeborenen Platz 30. Besser schneiden die beiden Millionenstädte München (9,98) und Hamburg (9,28) ab.


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