© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/06 10. März 2006

Kalte-Krieg-Proganda: Gute Freunde bei der Volksarmee
Sie schützen unsere Heimat
Christoph Martinkat

Satellitenstaaten besitzen Satellitenarmeen. Allein die sie dominierenden Großmächte entscheiden über Art und Umfang eines möglichen militärischen Einsatzes. Das war zu Zeiten des Kalten Krieges in der Bundesrepublik nicht anders als in der DDR. Für die ehemalige FDJ-Tageszeitung Junge Welt stellt sich der Fall jedoch ganz anders dar. In der aktuellen Beilage "Zum 50. Jahrestag der Gründung der NVA" wird diese zur "Friedensarmee" umstilisiert. Die nötigen Argumentationshilfen liefern unter anderem Ex-Armeegeneral Heinz Keßler und Admiral a. D. Theodor Hoffmann. Altbekannter Tenor aus dem Parolen-Fundus: Die Bundeswehr war und ist eine Angriffsarmee in guter alter Wehrmachtstradition, während die Volksarmee den "Kampfauftrag: kein Krieg" besaß. Junge Welt wie Generalität a. D. basteln also weiterhin am gemeinsamen Türken DDR. Wie anders sollte man die festliche Beigabe zur NVA-Beilage verstehen? Es handelt sich um Uniformen, Panzer und Düsenjäger in Form von Schnittbögen. Gott sei Dank darf die Junge Welt nur mit Parolen spielen und Leute wie Keßler nur noch mit Bastelbögen statt mit militärischen Einsatzplänen.

Foto: Lügenwelt


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