© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 11/06 10. März 2006

Meldungen

Engländer kritisiert "Dresden"-Filmemacher

BERLIN. Der Berlin-Korrespondent der Londoner Times, Roger Boyes, ist mit den Filmemachern des ZDF-Zweiteilers "Dresden" (siehe Seite 13 dieser Ausgabe) scharf ins Gericht gegangen und wirft ihnen die "exakte Verkehrung der historischen Wahrheit" vor. Churchill habe einen furchtbaren Krieg gegen die deutschen Städte angeordnet, so Boyles am Dienstag dieser Woche in einem Beitrag für die Welt. "Es gibt keinen Platz für britisches Heldentum in der Dresden-Geschichte." Trotzdem hätten die Filmemacher im Auftrag des ZDF "Geschichte verzerrt um des lieben anglo-deutschen Versöhnungsdramas willen. Das ist lachhaft." Zum "absurden Rückschluß" dieser Geschichtserzählung wurde, so Boyles, daß die Deutschen es verdient hätten, Opfer zu sein. Rhetorisch fragt der britische Korrespondent, warum Deutschland nicht den Mut habe, seine Geschichte auf seine Weise zu erzählen. Der Film "Dresden" ehre nicht die zerstörte Stadt, vielmehr lasse er sie verschwinden und mache ihre Bewohner zu bloßen Statisten, so Boyes. "Deutschland sollte es nicht zulassen, daß Filmemacher derartig die historische Erzählung okkupieren." Den ersten Teil des "Dresden"-Films verfolgten nach ZDF-Angaben 12,68 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 32,6 Prozent). Den zweiten Teil schalteten im Schnitt 11,25 Millionen Zuschauer ein (31,2 Prozent).

Foto: Szene aus "Dresden"-Film

 

Springer-Verlag stellt Rechtschreibung um

BERLIN. Der Axel Springer Verlag wird seine Zeitungen und Zeitschriften auf die reformierte Rechtschreibung umstellen. Der Verlag werde bis spätestens 1. August eine "reformkonforme Rechtschreibung" umsetzen, teilte eine Sprecherin am Dienstag mit. Der Verlag, zu dem unter anderem die Bild und Welt gehören, war im August 2004 zur alten Schreibung zurückgekehrt. Anlaß für die jetzige Entscheidung sei der Beschluß der Kultusministerkonferenz vom 2. März, die Rechtschreibreform in Teilen entsprechend den Vorschlägen des Rats für deutsche Rechtschreibung zu ändern (siehe Seite 16 dieser Ausgabe). Eigenen Angaben zufolge will sich der Springer-Verlag der Chance auf einen Konsens bei der deutschen Orthographie nicht entgegenstellen, "bedauert aber, daß die Rechtschreibreform alles andere als ein überzeugendes Ergebnis vorzuweisen hat". Bei optionalen Schreibweisen werde der Verlag "weitestgehend" die klassische Rechtschreibung anwenden. Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen wollen noch im März ihre künftigen Schreibweisen festlegen.

 

Kulturpolitiker für Kudamm-Bühnen

BERLIN. Der Kulturausschuß des Berliner Abgeordnetenhauses hat sich am Montag dieser Woche für den Erhalt der von Schließung bedrohten Kudamm-Bühnen am bisherigen Standort ausgesprochen. Die Ausschußmitglieder stimmten bei Enthaltung der FDP-Vertreter einer entsprechenden Beschlußempfehlung ans Parlament zu, wie die Grünen-Politikerin und Ausschußvorsitzende Alice Ströver mitteilte. Ein Tochterunternehmen der Deutschen Bank hatte den Boulevard-Theatern wegen geplanter Umbauten im Kudamm-Karree zum Jahresende gekündigt.

 

Sprach-Pranger

"More about us / Kids / Teens / Twens / Teamer"

Rubrikentitel auf der Internetseite des Deutsch-Französisches Jugendwerkes


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