© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/06 17. Februar 2006

Meldungen

Seminargemeinschaft für Geisteswissenschaften

ISPRINGEN. Eine Seminargemeinschaft für Kultur- und Geisteswissenschaften haben drei ehemalige Studenten der Literaturwissenschaft und Geschichte an der Fernuniversität Hagen ins Leben gerufen. Das Trio besteht aus den Dozenten Monika Peuthert (37), Jochen Falk (37) und Ulrich Kriehn (48). Mit ihrem Seminarangebot wollen sie eigenen Angaben zufolge den "schlafenden Geisteswissenschaften - Literatur und Geschichte - in dieser schnellen, modernen Zeit eine Nische bieten, in der sie sich entfalten können". Angeboten werden unter anderem Seminare zu Schiller, Ibsen und Hamsun, zur Lyrik und Literatur des Barock sowie zur Lebensreformbewegung um 1900. Die Seminare dauern jeweils von Freitagabend bis Sonntag, die Gebühren betragen zwischen 150 und 200 Euro, für Schüler und Studenten gibt es Ermäßigungen. Das vollständige Programm und weitere Informationen im Internet unter www.kulturasyl.de 

 

Erfurt: Grabungen am Augustinerkloster

ERFURT. Die Luther-Gedenkstätte Augustinerkloster Erfurt soll bis 2008 in ihrer ursprünglichen Gestalt wiedererstehen. Am Montag begannen an der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bibliothek archäologische Grabungen. Experten vermuten dort einen der ältesten Friedhöfe Erfurts. Die bis in 3,50 Meter Tiefe reichenden Grabungen sind Auftakt zum Wiederaufbau der Bibliotheksruine und zweier Waidhäuser in moderner Form. Bisher seien 3,9 Millionen Euro für den auf fünf Millionen Euro veranschlagten Neubau zusammengekommen, sagte Lothar Schmelz, Vorsitzender der Stiftung Augustinerkloster. Der spätere Reformator Martin Luther (1483-1546) lebte von 1505 bis 1511 in dem Kloster. Das Augustinerkloster gehört neben Dom und Krämerbrücke zu den Wahrzeichen Erfurts. Am 25. Februar 1945 legten zwei Luftminen das Gebäude aus dem 16. Jahrhundert in Schutt und Asche. An die Opfer des Krieges soll im Keller der neuen Bibliothek eine Gedenkstätte und ein Fürbitt-Altar erinnern.

 

Literaturpreis für Daniel Kehlmann

BERLIN. Der Schriftsteller Daniel Kehlmann erhält den mit 15.000 dotierten Literaturpreis der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ausgezeichnet werden mit dem Preis Kehlmanns "epische Werke, die sich ebenso spielerisch wie humorvoll in naturwissenschaftlichen und philosophischen Wissensgebieten bewegen", teilte die Stiftung vergangene Woche mit. Das gelte in besonderer Weise für seinen Roman "Die Vermessung der Welt". Das im letzten Jahr im Rowohlt Verlag erschienene Buch ist zu einem gigantischen Erfolgstitel geworden, der die Bestsellerliste des Spiegel anführt und bislang über 400.000 Mal verkauft wurde. Der heute 31jährige Kehlmann, in München geboren, seit 1981 in Wien lebend, debütierte 1997 mit dem Roman "Beerholms Vorstellung". Seinen endgültigen Durchbruch erzielte er 2003 mit dem Roman "Ich und Kaminski". Die Verleihung findet am 18. Juni in Weimar statt. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Sarah Kirsch, Walter Kempowski, Günter de Bruyn, Burkhard Spinnen, Herta Müller und im letzten Jahr Wulf Kirsten.


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