© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 08/06 17. Februar 2006

Meldungen

Luftwaffe tilgt Namen von Fliegerassen

Berlin. Auf dem Luftwaffen-Fliegerhort Fürstenfeldbruck sind sämtliche Straßenschilder abgehängt worden, die bislang die Namen von Piloten trugen. Jeder Weg in dem Fliegerhorst in Bayern heißt jetzt "Straße der Luftwaffe", berichtet die Welt. Hintergrund für die Umbenennungen ist ein Beschluß des Bundestages von 1998, in dem die Bundeswehr aufgefordert worden war, alle Kasernen- und Geschwader umzubenennen, deren Namensgeber der im spanischen Bürgerkrieg eingesetzten "Legion Condor" angehört hatten. Im vergangenen Jahr mußte aufgrund dieser Regelung unter anderem das nach dem Jagdflieger Werner Mölders benannte Jagdgeschwader 74 seinen Namen ablegen (JF 6/05). Von der jetzt erfolgten Straßenumbenennung sind jedoch sowohl die Namen von Fliegern der "Legion Condor" betroffen als auch berühmte Jagdflieger des Ersten Weltkrieges wie etwa Max Immelmann. Dem Bericht zufolge bezeichnete ein Luftwaffen-Sprecher diese umfassende Umbenennung, der auch der Name des französischen Piloten und Schriftstellers Antoine de Saint-Exupéry zum Opfer fiel, als einen "völlig neuen Ansatz".

 

Berlin: Körting lehnt Einbürgerungstests ab

Berlin. Der Berliner Innensenator Ehrhart Körting (SPD) hat sich gegen die deutschlandweite Einführung von Einbürgerungstests ausgesprochen. "Ich bezweifle den Sinn von formalisierten Einbürgerungstests für Einwanderer, die sich teilweise schon zehn oder 15 Jahre im Land aufhalten", sagte Körting in der Frankfurter Rundschau. Bereits jetzt würden bei Einbürgerungswilligen "ausreichende Sprachkenntnisse und ein Grundverständnis von unserer freiheitlichen Grundordnung vorausgesetzt". Der Schwerpunkt in der aktuellen Debatte sollte nach Ansicht Körtings daher vielmehr bei Integrationskursen für neu ins Land kommende Zuwanderer liegen.

 

Union fordert Kodex für Politiker

Berlin. Die Unions-Fraktion im Bundestag strebt nach Informationen der Süddeutschen Zeitung einen Verhaltenskodex für ehemalige Politiker und Spitzenbeamte an, die in die Wirtschaft wechseln wollen. Ziel der Union sei es, daß die Politik selber eindeutige Regeln für einen Wechsel in der Wirtschaft festlege, hieß es aus der Fraktion. Mit der Initiative, die unter anderem vom haushaltspolitischen Sprecher der Unions-Fraktion, Steffen Kampeter, getragen wird, reagiere die CDU unter anderem auf den geplanten Wechsel des ehemaligen Finanzstaatssekretärs Caio Koch-Weser zur Deutschen Bank. Am Wochenende war zudem bekanntgeworden, daß Altbundeskanzler Gerhard Schröder eine unentgeltliche Beratertätigkeit für den Essener Energiekonzern RAG aufnehmen will.


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