© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 07/06 10. Februar 2006

Meldungen

Wahlbeteiligung geht weiter zurück

Wiesbaden. Die Wahlbeteiligung bei den unter 30jährigen geht weiter zurück. Das geht aus der in der vergangenen Woche veröffentlichten repräsentativen Wahlstatistik des Statistischen Bundesamtes hervor, die erstmals seit der Bundestagswahl 1990 wieder erstellt wurde. Demnach lag die Beteiligung bei der Wahl im vergangenen Jahr in dieser Altersgruppe bei 68,8 Prozent. Gegenüber der Wahl von 2002 bedeutet dies einen Rückgang von 1,5 Prozent. Der seit 1980 zu beobachtende Trend zur Wahlenthaltung bei dieser Altersgruppe hat sich damit nach Angaben der Statistiker nach einer Unterbrechung bei der Bundestagswahl 2002 fortgesetzt. Die höchste Wahlbeteiligung gab es mit 85 Prozent in der Altersgruppe der 60- bis 69jährigen.

 

Angriff auf jüdische Internetplattform

Berlin. Die jüdische Internetplattform "haGalil" ist in der vergangenen Woche durch einen sogenannten Hackerangriff außer Gefecht gesetzt worden. Dabei sind nach Angaben der Betreiber sämtliche Daten auf dem Server von haGalil gelöscht worden. Auch andere Internetangebote der Betreiber seien betroffen. Hintergrund für den Hackerangriff könnte der Streit um die umstrittenen Mohammed-Karikaturen sein. HaGalil hatte die Zeichnungen am Mittwoch vergangener Woche unter der Überschrift "Islam - Pressefreiheit 1:0!" veröffentlicht. In der Vergangenheit hatte sich die Internetplattform im "Kampf gegen Rechts" und im Fall des ehemaligen CDU-Bundestagsabgeordneten Marin Hohmann engagiert und dabei die Nähe zu linken und linksextremistischen Publikationen gesucht (JF 10/05).

 

Schadenersatz für ungewolltes Kind

Karlsruhe. Ein Frauenarzt, dem bei einer Verhütungsbehandlung ein Fehler unterlaufen ist, muß den Eltern eines ungewollten Kindes Schadenersatz zahlen. Das hat das Oberlandesgericht Karlsruhe in einem am vergangenen Freitag veröffentlichten Urteil entschieden. Nach Ansicht der Richter stelle die Unterhaltslast für das Kind einen "Schaden im Rechtssinne" dar. Die Familienplanung der Mutter sei durch die fehlgeschlagene Verhüttung gestört worden. Der Arzt müsse daher Unterhalt für das Kind zahlen. Geklagt hatte eine 21 Jahre alte Frau, die nach einer Verhüttungsbehandlung ungewollt schwanger geworden war.

 

Wißmann-Denkmal wieder abgebaut

Hamburg. Das Anfang vergangenen Jahres in Hamburg wiedererrichtete Denkmal des Afrikaforschers und Kolonialpolitikers Hermann von Wißmann ist in der vergangenen Woche wieder abgebaut worden (JF 6/05). Das Denkmal, das bis 1968 vor der Universität der Hansestadt stand, war auf Initiative einer Künstlerin am Hafen neu errichtet worden, um eine Diskussion über die Kolonialgeschichte Hamburgs anzuregen. Bei einer Umfrage auf der Internetseite www.afrika-hamburg.de hatten sich 95 Prozent der Teilnehmer dafür ausgesprochen, das Denkmal, das Wißmann und einen afrikanischen Soldaten zeigt, wieder dauerhaft aufzustellen. Linke hatten dagegen mehrfach gegen das Denkmal protestiert und es mit Farbe beschmiert.


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