© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 06/06 03. Februar 2006

Meldungen

Bürgerbegehren gegen Rudi-Dutschke-Straße

BERLIN. Mit einem seit Anfang Februar laufenden Bürgerbegehren will die CDU des Berliner Bezirks Friedrichshain-Kreuzberg die geplante Umbenennung eines Teilabschnitts der Kochstraße in Rudi-Dutschke-Straße verhindern. Dazu sind 5.000 Unterschriften erforderlich. Unterstützt wird das Anliegen auch von einer Interessengemeinschaft, in der sich Presseberichten zufolge 28 Anlieger der Kochstraße zusammengeschlossen haben. Ihr Protest richtet sich gegen Beschlüsse der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg und des zuständigen Bezirksamtes, die Umbenennung der Kochstraße zwischen Friedrich- und Lindenstraße zum 1. April dieses Jahres vorzunehmen. Auch der Axel Springer Verlag, dessen Berliner Zentrale an der Kochstraße liegt, wehrt sich gegen die geplante Umbenennung. Der Medienkonzern legte Widerspruch gegen den Bezirksbeschluß ein. Rudi Dutschke (1940-1979) war einer der führenden Protagonisten der 68er-Bewegung. 1967 gehörte er zu den Organisatoren der "Springer-Kampagne", in der die Enteignung des Verlegers gefordert wurde. 1968 wurde Dutschke bei einem Attentat schwer verletzt. An den Spätfolgen starb er elf Jahre später.

 

Vier deutsche Filme im Berlinale-Wettbewerb

BERLIN. Mit 360 Filmen aus über 50 Ländern und vielen Filmstars präsentieren sich die 56. Internationalen Filmfestspiele Berlin, die vom 9. bis 19. Februar stattfinden. Im Wettbewerb der Berlinale laufen 26 Filme, davon 7 außer Konkurrenz. Ins Rennen um die Preise gehen vier deutsche Produktionen: "Elementarteilchen" von Oskar Roehler, "Der freie Wille" von Matthias Glasner, "Requiem" von Hans-Christian Schmid sowie "Sehnsucht" von Valeska Grisebach. Insgesamt sind auf der Berlinale 55 deutsche Filme zu sehen, sagte Festivaldirektor Dieter Kosslick am Montag dieser Woche. Die Gewinner des Goldenen und der Silbernen Bären werden am Abend des 18. Februar erstmals live auf der Bühne im Berlinale-Palast bekannt gegeben. Die Goldenen Ehrenbären für das Lebenswerk erhalten in diesem Jahr der polnische Regisseur und Drehbuchautor Andrzej Wajda und der britische Schauspieler Sir Ian McKellen ("Herr der Ringe").

 

Solschenizyn-Verfilmung im russischen Fernsehen

MOSKAU. Der russische Literatur-Nobelpreisträger Alexander Solschenizyn (87) kehrt mit einer aufwendigen TV-Verfilmung seines Romans "Im ersten Kreis" zum Publikum seines Heimatlandes zurück. Die zehnteilige Serie wird seit Sonntagabend vom staatlichen Fernsehkanal Rossija ausgestrahlt. Regie führte Gleb Panfilow ("The Romanovs - an Imperial Family"), das Drehbuch stammt von Solschenizyn selbst, der auch Textpassagen aus dem Off lese, wie russische Medien berichteten. Gestützt auf eigene Hafterfahrungen Solschenizyns erzählt der 1955 bis 1964 verfaßte Roman "Im ersten Kreis" von einem Spezialgefängnis für Wissenschaftler zur Stalinzeit. Das Buch war in der Sowjetunion verboten und erschien erstmals 1968 im Westen. Die Verfilmung in Rußland sei "ein großer Moment im Leben des Autors", sagte dessen Frau Natalja Solschenizyna. "Im ersten Kreis" wurde zuvor 1970 in den USA von Alexander Ford und 1991 als französisch-deutsch-kanadische Fernsehproduktion von Sheldon Larry verfilmt. Die jetzige, auf ein breites Publikum abzielende Verfilmung bedeutet nach Meinung von Kritikern den Aufstieg Solschenizyns zum Klassiker auch des postsowjetischen Rußlands.

 

Sprach-Pranger

"Headfighter"

Name eines Friseursalons in der Lübecker Lindenstraße


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