© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 02/06 06. Januar 2006

Meldungen

Mehr Wahlfreiheit für die Stromkunden

DESSAU. Das Umweltbundesamt (UBA) hat denjenigen Kunden, die "grünen Strom" kaufen wollen, empfohlen, sich an die Ökostrom-Kennzeichen zu halten. Die seit 15. Dezember vorgeschriebene Stromkennzeichnung bringe mehr Information und Wahlfreiheit für die Stromkunden. Man könne das neue Instrument aber noch nicht abschließend beurteilen, "weil es offene Fragen in der Umsetzung gibt", erklärte UBA-Präsident Andreas Troge. Man müsse die Praxis der Stromlieferanten sorgfältig beobachten. Mindestens seien der Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid und der Anfall radioaktiver Abfälle anzugeben. Das ermögliche den Kunden, ihren Versorger nicht nur anhand des Preises, sondern auch nach Herkunft des Stromes auswählen zu können. Offene Fragen gebe es bei der Bilanzierung der Stromherkunft wie auch bei der Kennzeichnung. Die Bundesregierung habe keine genauere Vorgaben zur Stromkennzeichnung gemacht. Sie setze auf "die Selbstregelung durch die Strombranche". Grundlage der Vorschriften ist eine EU-Richtlinie von 2003.

 

Fläche für Siedlung und Verkehr wächst

WIESBADEN. Die Siedlungs- und Verkehrsfläche in Deutschland hat in den Jahren 2001 bis 2004 insgesamt um 1.682 Quadratkilometer zugenommen. Das entsprach einem Wachstum von 115 Hektar pro Tag. Damit fallen 45.621 Quadratkilometer (12,8 Prozent) der Gesamtbodenfläche von 357.050 Quadratkilometern in diese Kategorie. Das ergab die Flächenerhebung zum 31. Dezember 2004. In den vorangegangenen vier Jahren betrug die Zunahme noch 129 Hektar pro Tag. Allerdings dürften "Siedlungs- und Verkehrsfläche" und "versiegelte Fläche" nicht gleichgesetzt werden, erläuterte das Statistische Bundesamt. Erstere umfaßten auch einen erheblichen Anteil unbebauter und nicht versiegelter Flächen. Größer geworden ist auch die Waldfläche in Deutschland: Sie wuchs um 1,1 Prozent (1.174 Quadratkilometer). Die Wasserfläche stieg um 2,4 Prozent (194 Quadratkilometer). Die Agrarfläche (mit Moor und Heide) reduzierte sich um 0,9 Prozent (1.703 Quadratkilometer).

 

Nicht mit aller Gewalt auf den Acker schicken

POTSDAM. Der von Bundesarbeitsminister Franz Müntefering geforderte Ersatz von ausländischen durch inländische Saisonarbeiter stößt bei den Bauern auf Skepsis. "Man kann Arbeitslose nicht mit aller Gewalt auf den Acker schicken", warnte der Geschäftsführer des Spargelhofes Klaistow, Jörg Buschmann. "Wir brauchen Leute, die mobil genug sind, jeden Morgen um sechs und nachmittags um eins auf dem Feld zu erscheinen." Die Spargelernte verlange Geschick: "Wer da keine Lust hat, weil er zu der Arbeit gezwungen wird, der macht schnell die Pflanze kaputt." Während der zweimonatigen Erntesaison seien die Helfer täglich zehn bis zwölf Stunden auf dem Feld. Langzeitarbeitslose hielten dies oft nicht durch. "Wenn man 50 bis 60 Prozent Deutsche einsetzen soll, bekommt man die Ernte nicht eingefahren", so der Brandenburger Landwirt. In der Saison 2005 habe sein Betrieb 600 Saisonarbeiter aus Polen beschäftigt. Die 250 Deutschen waren meist im mobilen Verkauf tätig.

 

Zahl der Woche

Mit 180 Milliarden Dollar Exportvolumen bei Informations- und Kommunikationstechnologie hat China 2004 erstmals die USA um 31 Milliarden Dollar überflügelt. 2003 hatten die USA mit 137 gegenüber 123 Milliarden Dollar noch vor China gelegen.  (Quelle: OECD in Paris)


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