© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 52/05 01/06 23./30. Dezember 2005

Meldungen

Teilstreitkräfte bleiben bestehen

Berlin. Die Bundesregierung hat Berichte zurückgewiesen, der Generalinspekteur der Bundeswehr, Wolfgang Schneiderhan, habe vorgeschlagen, die Führungsstrukturen der Teilstreitkräfte auflösen. Schneiderhan hatte einem Bericht der Welt zufolge in der vergangenen Woche bei einer Sitzung des Militärischen Führungsrates vorgeschlagen, die Inspekteure von Heer, Marin und Luftwaffe aus der Befehlskette herauszunehmen. Die jeweiligen Einheiten der Streitkräfte sollten dann von den Kommandos der Streitkräftebasis geführt werden. Nach Angaben der Bundesregierung sei es bei der entsprechenden Sitzung des Führungsrates lediglich um eine bessere Zusammenarbeit zwischen dem Einsatzführungskommando in Potsdam und den Kommandos der Teilstreitkräfte gegangen. Kritiker hatten davor gewarnt, daß die Verwirklichung des Vorschlages die Bundeswehr für etliche Jahre ins Chaos stürzen würde.

 

"Vereinigung 17. Juni": Holzapfel tritt zurück

Berlin. Der Vorsitzende der Vereinigung 17. Juni 1953 e. V., Carl-Wolfgang Holzapfel, hat zum Jahresende seinen Rücktritt angekündigt. In einem Schreiben an den Vorstand und die übrigen Mitglieder begründete er seinen Schritt mit "familiären und gesundheitlichen Gründen". Diese veranlaßten ihn, alle politischen Aktivitäten einzustellen. Holzapfel gehört der Vereinigung 17. Juni 1953 seit 1963 und seit 1964 ihrem Vorstand an. Im Sommer hatte er mit einem neuntägigen Hungerstreik deutschlandweit für Aufsehen gesorgt. Er wollte mit dieser Aktion gegen die Entfernung von Gedenktafeln am Bundesfinanzministerium protestieren, die an den Volksaufstand in der DDR vom 17. Juni 1953 erinnert hatten. Holzapfel sah in der Demontage einen Angriff auf die Erinnerung an die Verbrechen des Kommunismus (JF 27/05). Bis zur Neuwahl eines Vorsitzenden, die für Mitte 2006 geplant ist, sollen die Geschäfte gemeinsam vom restlichen Vorstand geführt werden.

 

Erneut Kriegerdenkmal beschädigt

Passau. Unbekannte Täter haben in Passau ein Kriegerdenkmal schwer beschädigt. Sie schlugen dabei drei sogenannte Victoria-Engel ab, die den gußeisernen Zaun der Gedenkstätte krönen, und entwendeten diese. Zwei der Figuren konnten mittlerweile von der Polizei sichergestellt werden, während die Täter auf freiem Fuß bleiben. In den vergangenen Wochen waren in ganz Deutschland zahlreiche Kriegerdenkmale zerstört oder beschädigt worden (JF 43/05). Die Taten, zu denen sich in einigen Fällen im Internet Linksextremisten bekannt hatten, standen offensichtlich im Zusammenhang mit den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der Gründung der Bundeswehr.


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