Blick in die Medien
Ton ohne Bilder
Ronald Gläser

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel", lautet eine der gängigen Fußballweisheiten. Auf den öffentlich-rechtlichen Rotfunk angewandt, bedeutet diese Regel: Nach der Gebührenerhöhung ist vor der Gebührenerhöhung! Mit Ach und Krach haben ARD/ZDF gerade erst die GEZ-Gebührenerhöhung 2005 durchgesetzt. Und all das, damit der Staatsfunk in Deutschland endlich auf eine "solide Basis" geschoben werden könne, so die (semi-)staatlichen Empfänger der stattlichen Zwangsbeiträge. Jetzt hören wir, daß das Deutschlandradio fürchten muß, ab 2008 jährlich 10 Millionen Euro Verlust einzufahren. Statt heute schon über Sparmaßnahmen nachzudenken, hat der Sender die Debatte über die nächste Erhöhung angestoßen. Dem früheren DDR-Kultursender (verschmolzen mit dem Rias) reichen 195 Millionen Euro nicht mehr aus, obwohl das mehr Geld ist, als Kabel1 jährlich umsetzt. Wohlgemerkt, der Fernsehsender Kabel1 sendet noch Bilder zum Ton ... Vielleicht reicht es für einen vierten Amtssitz von Deutschlandfunk-Senderchef Ernst Elitz. Der hat schon zwei in Berlin und einen in Köln. Wie wär's mit einem in der Pressestadt Hamburg?