© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/05 09. Dezember 2005

Meldungen

Mindestens 450.000 Langzeitarbeitslose

NÜRNBERG. Im laufenden Jahr sind mindestens 450.000 Menschen in Deutschland offiziell zu Langzeitarbeitslosen geworden. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag dieser Woche mitteilte, erhalten inzwischen etwa 450.000 ehemalige Bezieher von Arbeitslosengeld I nach einer Frist von zwölf Monaten das Arbeitslosengeld (ALG) II und gelten somit als langzeitarbeitslos. Wie BA-Sprecherin Ilona Mirtschin betonte, sind in die Berechnung der Langzeitarbeitlosen allerdings jene Arbeitslosen nicht einbezogen, die zwar ebenfalls mehr als zwölf Monate ohne Job sind, jedoch nach der alten Regelung noch Anspruch auf 32 Monate Arbeitslosengeld I haben.

 

Weniger Firmen-, mehr Verbraucherpleiten

WIESBADEN. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland geht weiter zurück. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes registrierten die Gerichte im September 2.877 Pleiten, 11,2 Prozent weniger als vor einem Jahr. Dafür lagen die Verbraucherinsolvenzen im September mit 6.041 Pleiten um 35,1 Prozent über dem Vorjahreswert. Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Insolvenzen im September mit 11.361 Pleiten um 11,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Aufgrund dieser Entwicklung rechnen die Statistiker für das gesamte Jahr 2005 mit 37.500 Unternehmen- und knapp 70.000 Verbraucherinsolvenzen.

 

Küstenvögel vom Aussterben bedroht

GÜSTROW. Die Zahl der Küstenvögel an der deutschen Ostsee ist dramatisch geschrumpft. Grund ist der Verlust von Lebensraum durch Tourismus und die große Zunahme an Räubern wie Fuchs, Marderhund oder Mink, so das Landesamt für Umwelt und Naturschutz in Güstrow. Elf Bodenbrüter stünden in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Aussterben, 13 weitere gelten als stark gefährdet. Ähnlich kritisch sei die Situation in Schleswig-Holstein.

 

Millionen Pfund für die Stammzellenforschung

LONDON. Die britische Regierung will in den kommenden zwei Jahren umgerechnet weitere 73 Millionen Euro in die Stammzellenforschung investieren. Schatzkanzler Gordon Brown erklärte vorigen Freitag, Großbritannien solle die Nummer eins bei Gentechnik und Stammzellenforschung werden. In einem von der Regierung in Auftrag gegebenen Bericht heißt es, die Ausgaben für Stammzellenforschung sollten in den kommenden zehn Jahren zwischen 513 Millionen bzw. 763 Millionen Euro erhöht werden.

 

Kampagne gegen Robbenschlächter

GENF. Die französische Schauspieler-Legende Brigitte Bardot hat eine neue Kampagne gegen die Robbenjagd gestartet. Zusammen mit dem Schweizer Umweltschützer Franz Weber hat sie in Genf den "Internationalen Gerichtshof für Tierrechte" einberufen. Dieser "verurteilte" den kanadischen Premierminister Paul Martin sowie zwei seiner Minister wegen Komplizenschaft bei der Robbentötung. Die kanadischen Behörden wurden aufgefordert, die "sadistische Robbenjagd" sofort einzustellen.

 

Zahl der Woche

150.667 Deutsche wanderten im vergangenen Jahr 2004 aus der Bundesrepublik Deutschland aus. Dies sind 18 Prozent mehr als im Jahr 2003. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist somit die höchste Anzahl von Deutschen, die ihr Heimatland verließen, erreicht. (Quelle: Statist. Bundesamt, "Stern")


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