© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 50/05 09. Dezember 2005

Meldungen

OECD-Einwanderung: Deutschland liegt vorne

BERLIN. Deutschland ist nach den USA das zweitgrößte Zuwanderungsland. Dies ergab eine am letzten Freitag herausgegebene Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Danach seien mehr als zwölf Prozent der Bevölkerung in Deutschland im Ausland geboren. Die Arbeitslosenquote dieser Gruppe liege bei 18,3 Prozent. Auch verlassen fast dreimal mehr Ausländer als Deutsche die Schule ohne Abschluß. Über vierzig Prozent von ihnen haben - gegenüber 25 Prozent der Deutschen - lediglich einen Hauptschulabschluß. Somit betrage die Ausbildungsquote der 18- bis 21jährigen Ausländer auch nur 27 Prozent im Vergleich zu sechzig Prozent bei deutschen Jugendlichen. Zur Verbesserung der Integration von Ausländern in den Arbeitsmarkt nannte die Studie die Möglichkeit der Zeitarbeit.

 

Ungebrochener Trend zur Kinderlosigkeit

MÜNCHEN. In Bayern werden laut dem Statistischen Jahrbuch 2005 immer weniger Kinder geboren. Im Jahr 2004 kamen nur noch rund 111.000 Kinder im Freistaat auf die Welt, das sei der geringste Stand seit zwanzig Jahren. Mittlerweile ist fast jedes vierte neugeborene Kind unehelich und werde somit nicht mehr in eine Familie hineingeboren. Innenstaatssekretär Georg Schmid (CSU) sprach bei der Vorstellung des Jahrbuchs von einer dramatischen demographischen Veränderung. Insgesamt hatte Bayern zum Jahresbeginn 12,44 Millionen Einwohner. Der Anteil der ausländischen Bevölkerung lag bei 9,4 Prozent. Außerdem hat die Landeshauptstadt mittlerweile den bundesweit höchsten Ausländeranteil. Die knapp 298.000 Ausländer in München stellten 23,8 Prozent der Einwohner. Sogar Nürnberg und Augsburg lägen mit je 18 Prozent vor Berlin, das im Vergleich der kreisfreien Städte mit einem Ausländeranteil von 13,4 Prozent erst auf Platz 50 rangiere.

 

Rückgabe sinnvoller als Wirtschaftssonderzone

OSTERODE. Der FDP-Kreisverband Osterode fordert die Rückgabe des Besitzes an die Opfer der Enteignungen von 1945 bis 1949. Außerdem wurde eine Klausurtagung gefordert, bei der sich die FDP mit Möglichkeiten und Maßnahmen für die Wiedergutmachung der Opfer befassen soll. Es sei nicht akzeptabel, die Enteignungen der Betroffenen weiterhin tatenlos hinzunehmen. Die Konfiskationen in Mitteldeutschland seien für die FDP kein abgeschlossenes Kapitel. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe "Innen und Recht", Max Stadler (FDP), reagierte auf diesen Vorstoß positiv. Während der Industrie- und Bodenreform wurden zwischen 1945 und 1949 Landbesitzer und mittelständische Unternehmen in der sowjetisch besetzten Zone ohne Entschädigung enteignet.

 

Gemeinsame Liste zur Sachsen-Anhalt-Wahl

WÜRZBURG. Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) beteiligt sich an einem Listenbündnis zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt. Das am Wochenende gegründete Bündnis tragt den Namen GUT (Gerechtigkeit, Umwelt, Tierschutz). Weitere Mitglieder sind die Tierschutzpartei und die Grauen. Unterstützt wird das Bündnis auch von der Familien-Partei, der Bürgerinitiative Oberharz und dem Erwerbslosenverein Sachsen-Anhalt. Die einzelnen Parteien hatten bei der Europawahl 2004 insgesamt knapp sechs Prozent der Stimmen erhalten.

 

Blick voraus

10. Dezember: Verleihung des Friedensnobelpreises

10.-11. Dezember: Bundesparteitag der Linkspartei.PDS

14.-15. Dezember: Ministerpräsidentenkonferenz


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