© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 46/05 11. November 2005

Meldungen

Akademie-Präsident kritisiert Kulturpolitik

DARMSTADT. Der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, Klaus Reichert, hat die Diskussion um die künftige Kulturpolitik des Bundes als "unwürdiges Spiel" und "beispielloses Affentheater" kritisiert. Der Kultur werde in der großen Koalition ein geringer Stellenwert eingeräumt, "viele Stellen hinter dem Komma", sagte Reichert vorigen Samstag bei der Verleihung des Georg-Büchner-Preises in Darmstadt. Die Kulturpolitik drohe zu einer vernachlässigenswerten Größe zu werden, "die sich beliebig hin und her schieben läßt". Mit Blick auf das Amt des Kulturstaatsministers sagte Reichelt, profilierte Kandidaten hätten abgesagt, nun werde ein "Parteisoldat" den Posten übernehmen.

 

Gauweiler beklagt "De-Humanisierung"

BERGHEIM. Der Münchner CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler rechnet mit einer Wiederentdeckung des Christlichen in der Bundespolitik. Die künftige Bundesregierung aus CDU/CSU und SPD werde ethisch bedeutende Themen wieder auf die Tagesordnung setzen, sagte er der christlichen Monatszeitung Vers 1. Gauweiler beklagt eine "De-Humanisierung" der Gesellschaft, die mit dem Abfall von den Zehn Geboten zu tun habe. Insbesondere kritisiert er die Homo-Ehe. Gauweiler: "Für uns ist es indiskutabel, eine Ehe anders als zwischen Mann und Frau zu verstehen. Die ganze Debatte ist Teil des großen Themas der Übersexualisierung, die auf unserer Gesellschaft wie ein schlechtes Parfum lastet."

Peter Gauweiler (Foto)


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