© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 45/05 04. November 2005

Meldungen

Büchner-Preisverleihung an Brigitte Kronauer

DARMSTADT. Die in Hamburg lebende Schriftstellerin Brigitte Kronauer erhält an diesem Samstag (5. November) den diesjährigen Georg-Büchner-Preis der deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Die Verleihung findet im Rahmen der Herbsttagung der Darmstädter Akademie statt. Der mit 40.000 Euro dotierte Preis gilt als eine der bedeutendsten Literatur-Auszeichnungen in Deutschland. Die in Essen geborene, heute 64jährige Brigitte Kronauer wurde mit Romanen wie "Frau Mühlenbeck im Gehäuse" (1980), "Rita Münster" (1983) und "Berittener Bogenschütze" (1986) bekannt. Zuletzt veröffentlichte sie 2004 den Roman "Verlangen nach Musik und Gebirge" sowie den Erzählband "Die Tricks der Diva". Parallel zu der Preisverleihung an Brigitte Kronauer erhält der in Karlsruhe lehrende Philosoph Peter Sloterdijk (58) den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa.

 

Paul Kirchhof mit Sprachpreis geehrt

KASSEL. Der ehemalige Bundesverfassungsrichter und Steuerexperte Paul Kirchhof ist vergangenen Samstag für seine Verdienste um die Sprache des Rechts mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache ausgezeichnet worden. Wie die Jury erklärte, habe Kirchhof immer wieder das Verfassungsgebot der Verständlichkeit, Klarheit und Nachvollziehbarkeit von Rechtstexten betont. Zuerkannt wurde Kirchhof der mit 35.000 höchstdotierte Sprachpreis bereits im Mai (JF 22/05) vor seiner Nominierung als Finanzminister durch die CDU-Vorsitzende Angela Merkel. Weitere Auszeichnungen gingen an das Jugendradio "Das Ding" vom Südwestrundfunk (Institutionenpreis Deutsche Sprache) und den Harburger Landrat Axel Gedaschko (Initiativpreis Deutsche Sprache). Vergeben wird der dreiteilige Kulturpreis Deutsche Sprache von der Eberhard-Schöck-Stiftung in Baden-Baden, der Düsseldorfer Theo-Münch-Stiftung und dem Verein Deutsche Sprache in Dortmund.

 

Heidenreich: "Kulturlos bis in die Knochen"

OSNABRÜCK. Mit einer deftigen Kritik an der sich abzeichnenden neuen Bundesregierung hat sich die Fernsehmoderatorin und Buchautorin Elke Heidenreich zu Wort gemeldet. "Diese Regierung ist kulturlos bis in die Knochen", sagte die 62jährige vergangenen Samstag in einem Gespräch mit der Neuen Osnabrücker Zeitung. Sie sehe "ganz schlimme Zeiten" kommen. "Ich fürchte, daß das Amt des Staatsministers für Kultur demontiert wird, Häppchen davon sollen bei Stoiber landen, und der ist ja wohl von jeder Kultur weiter entfernt als der Mond. Der Mann kann ja nicht mal einen einzigen Satz ordentlich sprechen", sagte Heidenreich über die Koalitionsverhandlungen von CDU/CSU und SPD. "Da können wir alle nur aufschreien und gegen diese Regierung arbeiten, bis sie wieder vom Sockel ist", betonte Heidenreich, die im ZDF die Sendung "Lesen!" moderiert.


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