© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/05 28. Oktober 2005

Meldungen

Deutschsprachige Medien im Aufwind

KÖLN. Zu einem "Weltkongreß der deutschsprachigen Auslandsmedien" treffen sich am 29. und 30. Oktober in Brüssel die Produzenten, Freunde und Geschäftspartner deutschsprachiger Zeitungen, Zeitschriften, Internetportale, Radio- und Fernsehprogramme aus allen Erdteilen. Organisator des Kongresses ist der Weltverband Deutschsprachiger Medien, eine Unterorganisation der Kölner Arbeitsgemeinschaft Internationale Medienhilfe (IMH). Die Zahl der deutschsprachigen Publikationen und Programme hat nach Angaben von IHM-Geschäftsführer Björn Akstinat seit 1995 um etwa zehn Prozent zugenommen. Derzeit werden außerhalb des deutschen Sprachraums weit über 3.000 deutschsprachige Medien produziert. Besonders viele erfolgreiche Neugründungen gebe es in Osteuropa und Touristen-Regionen wie Spanien und der Türkei. Die deutschsprachigen Auslandsmedien gelten mit einer täglichen Reichweite von über drei Millionen Menschen weltweit als bedeutende internationale Kulturbotschafter, Außenhandelsförderer und Werbeträger Deutschlands, Österreichs und der Schweiz.

 

Siegfried Lenz erhält Hermann-Ehlers-Preis

KIEL. Der in Hamburg lebende Schriftsteller Siegfried Lenz, einem Millionenpublikum durch seinen auch verfilmten Roman "Deutschstunde" bekannt, erhält den Hermann-Ehlers-Preis 2005. Die festliche Verleihung findet am 3. November in Kiel statt. Von Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren und nach dem Krieg Mitglied der literarischen "Gruppe 47", erschienen zuletzt der Roman "Fundbüro" (2003) sowie gesammelte Reiseerfahrungen unter dem Titel "Zaungast" (2004). Immer wiederkehrende Themen seines Werkes sind Fragen nach Schuld und Verfolgung, Erlebnis von Einsamkeit und Versagen. Der Preis ist nach dem CDU-Politiker Hermann Ehlers (1904-1954) benannt, der von 1950 bis zu seinem Tod Bundestagspräsident war.

 

Literaturpreis für Lebensschutz vergeben

HEIDELBERG. Der "Preis des Lebens", ein internationaler deutschsprachiger Literaturpreis für Sach- und Prosatexte, ist in diesem Jahr an Friedrich Graf von Westphalen verliehen worden. Der Kölner Jurist und Journalist erhielt die Auszeichnung in Heidelberg für eine Laudatio, die er im Juni 2005 auf Paul-Georg Hefty, Leiter des Ressorts "Zeitgeschehen" der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, gehalten hatte. Hefty war von der Stiftung "Ja zum Leben" ausgezeichnet worden, weil er in einer Glosse das Eintreten von Bundeskanzler Gerhard Schröder für die Embryonenforschung angegriffen hatte. Graf von Westphalen hat nach Ansicht der Jury in seiner Laudatio auf Hefty eine "inspirierende Sprache" gefunden und geholfen, bei aller Klage über den mangelnden Lebensschutz in Deutschland das Loben positiver Debattenbeiträge nicht zu vergessen.


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