© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 44/05 28. Oktober 2005

Meldungen

"Wieder stärker auf Ludwig Erhard berufen"

MAINZ. CDU-Vize Christoph Böhr hat seine Partei aufgefordert, in der Großen Koalition soziale Akzente zu setzen. Im Rahmen der Steuerreform sollte "eine echte Familienkomponente" eingeführt werden: "8.000 Euro Freibetrag pro Familienmitglied. Außerdem muß insbesondere im unteren Lohnbereich das Einkommen von Steuern entlastet werden", erklärte der rheinland-pfälzische Fraktionschef der Welt. Eine Mehrwertsteuererhöhung sei falsch: "Sie bringt uns dem Ziel von mehr Wachstum und mehr Arbeit nicht näher." Die mäßigen Wahlergebnisse der CDU könne man nicht "mit irgendwelchen Nebensächlichkeiten erklären", meinte der 51jährige. "Wir erwecken mitunter den Eindruck, als wollten wir den Standort Deutschland sichern, um den Unternehmen Gutes zu tun." Der Markt brauche Regeln, und die Freiheit brauche Sicherheit. "Wir müssen uns einfach wieder stärker auf Ludwig Erhard berufen. Er hat zwei gleichberechtigte Ideen unter dem Begriff der sozialen Marktwirtschaft vereint", so Böhr.

 

In Deutschland sind 400.000 Stellen frei

BONN. Trotz der hoher Arbeitslosigkeit in Deutschland sind derzeit in den 1,3 Millionen mittelständischen Unternehmen fast 400.000 Stellen frei. Grund für den Personalbedarf seien vor allem Expansionspläne (39,1 Prozent) und Ersatz für Mitarbeiter, die in den Ruhestand gehen (23,2 Prozent). Das sind Ergebnisse der Umfrage "Mittelstand in Deutschland" (MIND 04), die letzte Woche vom Bonner Institut für Mittelstandsforschung vorgestellt wurde. Von den insgesamt 397.000 offenen Stellen sind 46,1 Prozent für Aushilfskräfte und nur 45,7 Prozent für qualifizierte Mitarbeiter geeignet. Bei 28,6 Prozent der Firmen vergehen zwei bis drei Monate, bis die Stelle eines qualifizierten oder leitenden Angestellten neu besetzt wird, 25,5 Prozent suchen vier bis sechs Monate lang. Hauptgrund sei die "fehlende fachliche Qualifikation für die ausgeschriebene Position". Bei Aushilfskräften störe die fehlende Motivation oder die mangelnde Eignung, heißt es im MIND.

 

Natur von Verkehr und Siedlungen verdrängt

MAGDEBURG. Siedlungs- und Verkehrsflächen verdrängen in Sachsen-Anhalt immer mehr Natur. 1992 kamen noch etwa 585 Quadratmeter bebaute Fläche auf einen Einwohner, 2003 lag dieser Wert bei 794. Von Anfang 1993 bis Ende 2003 war laut Statistischem Landesamt eine tägliche Zunahme der Siedlungs- und Verkehrsfläche von neun Hektar zu verzeichnen. Der Anteil dieser Flächen an der Gesamtfläche des Landes stieg in dieser Zeit von acht Prozent auf fast zehn Prozent.


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