© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 42/05 14. Oktober 2005

Zitate

"Warum sollen die Parteien jetzt durch den Druck der Großen Koalition, wenn sie schon 30 Jahre nicht tätig wurden, die großen Fragen angehen? Nein, das Parteiensystem richtet sich zugrunde."

Arnulf Baring, Historiker, in der "Welt" vom 6. Oktober

 

 

"Die Multikulturalisten tragen ihren Namen doch zu Unrecht, denn was ihnen vorschwebt, ist ja gerade nicht die Vielfalt, sondern die Dämmerung, in der alle Katzen gleich grau und, meistens jedenfalls, gleich häßlich sind: Alle tragen die gleichen Jeans, essen denselben Döner."

Konrad Adam im evangelischen Magazin "Chrismon" 10/05

 

 

"Verloren ist das Kanzleramt, eine Spitzenrotation nach zwei Jahren wird es nicht geben, und auch der Bundestagspräsident geht an die Gegenseite. Bei den Ministerien hat die SPD mit acht zu sieben zwar quantitativ einen kleinen Vorsprung, aber nur weil sie bereit war, auch die Verantwortung für die Bundesfinanzen und andere Geisterschiffe zu übernehmen."

Jürgen Elsässer, Publizist, in der "Jungen Welt" vom 11. Oktober

 

 

"Die Türkei wird in zehn Jahren der größte Staat der Europäischen Gemeinschaft sein. Daran läßt die demographische Perspektive keinen Zweifel. Diese Stärke wird Ankara auch in die Entscheidungen in Brüssel einfließen lassen, völlig legitimerweise. Damit hat Europa eine neue Machtverteilung - die Reduzierung des deutschen Einflusses wird so fortgeführt werden, wie dies von den Alliierten auch beabsichtigt war, als sie der deutschen Wiedervereinigung zustimmten."

Michael Rutz, Chefredakteur, im "Rheinischen Merkur" 40/05

 

 

"Alpträume plagen die EU: Werden türkische Arbeiter nach Westen drängen, soll die Türkei wirklich die bevölkerungsstärkste EU-Nation werden? Umgekehrt aber sind die Europäer auch zu mutlos, der Türkei kernig die Tür zu weisen und den daraufhin unausweichlichen Konflikt mit Ankara in der Nato, im Mittelmeer und auf Europas Straßen auszutragen. Zur Umarmung zu gebrechlich, zur Trennung zu ermattet - das ist in diesen Tagen die europäische Realität."

Michael Thumann, Publizist, in der Wochenzeitung "Die Zeit" 41/05

 

 

"Da nimmt eine Band die schwarzrotgoldene Flagge her, und die ganzen Schlaumeier in den Medien sagen, das wären jetzt Nazis. Bei allem Respekt, seit wann haben Nazis etwas mit der schwarzrotgoldenen Flagge zu tun? So blöd muß man erstmal sein."

Sven Regener, Element of Crime-Sänger, in der "taz" vom 6. Oktober

 

 

"Es ist Wahnsinn, wieviel europäische und amerikanische Firmen in China investieren, ohne zu verstehen, wie Chinesen ticken. Ich frage die Firmen immer: Bringt ihr Profite heim? Gehören euch die Immobilien? Die sagen: Äh, nein, noch nicht. Der Chinese findet das fair: Er kriegt Geld, Know-how - die Ausländer die Hoffnung, irgendwann vielleicht was zu verdienen."

Clotaire Rapaille, französischer Marketingberater, im "Focus" 40/05


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