© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 41/05 07. Oktober 2005

Meldungen

Preußische Treuhand beauftragt Kanzlei

Berlin. Das Vorhaben der Preußischen Treuhand, Entschädigungsforderungen deutscher Vertriebener vor Gericht durchzusetzen, ist offenbar einen Schritt vorangekommen. Die Treuhand habe eine Mandatsvereinbarung mit einer "namhaften Rechtsanwaltskanzlei" abgeschlossen, die die Klagen auf Entschädigung gegenüber Polen vor Gericht vertreten werde, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende der Preußischen Treuhand, Rudi Pawelka, auf Anfrage der JUNGEN FREIHEIT. Einzelheiten werde die Treuhand zusammen mit der beauftragten Kanzlei in der kommenden Woche bekanntgeben. Ob die Klage vor dem internationalen Menschenrechtsgerichtshof in Straßburg oder als Sammelklage in den Vereinigten Staaten eingereicht wird, wollte Pawelka noch nicht sagen. Die Preußische Treuhand vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 1.000 Einzelpersonen und Verbänden, die Vermögenswerte in den ehemaligen deutschen Ostgebieten besessen haben.

 

Hohmann I: Hotel kündigt Tagungsraum

Fulda. Die traditionelle Veranstaltung des Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann zum Tag der Deutschen Einheit mußte in diesem Jahr kurzfristig abgesagt werden. Das Hotel, in dem Hohmann seine Rede halten wollte, hatte in letzter Minute gekündigt. "Bei uns hat es Abstimmungsprobleme mit den Reservierungen gegeben", sagte eine Sprecherin des Tagungshotels "Esperanto" in Fulda auf Anfrage. Zudem wolle man "solche Veranstaltungen aus dieser politischen Ecke nicht", so die Mitarbeiterin. Hohmann, der bereits Einladungen für die Veranstaltung verschickt hatte, zeigte sich enttäuscht. "Schweren Herzens" habe er die Rede abgesagt. Die vom Hotel angeführten Gründe für die Kündigung wollte er nicht bewerten. In den vergangenen Jahren waren mehrere hundert Teilnehmern der Einladung Hohmanns zum Tag der Deutschen Einheit gefolgt. Die am 3. Oktober 2003 gehaltene Rede hatte zum Ausschluß Hohmanns aus der Unions-Bundestagsfraktion und schließlich aus der CDU geführt.

 

Hohmann II: Kritik an Afghanistan-Einsatz

Berlin. Der parteilose Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann hat in seiner letzten Rede vor dem Bundestag die Fortsetzung des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr abgelehnt. "Es fehlt ein echtes Sicherheitskonzept", begründete Hohmann seine Entscheidung. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) verfahre nach der Parole: "Es wird schon gutgehen". Nach Ansicht von Hohmann sitzen die deutschen Soldaten in Afghanistan jedoch in einer potentiellen Falle. "Ob sie zuschnappt, entscheiden Drogenbosse, Warlords, nämlich dann, wenn die Bundeswehr ihre lukrativen Geschäfte ernsthaft stören sollte", befürchtet er.


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